"Vom Wiegen wird die Sau nicht fett": Elternverbände kritisieren die Pläne von Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl. Man müsse in den Schulen ansetzen.
Gegenwind für Wiens Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ): Die Eltern wehren sich gegen Brandsteidls Pläne, in den ersten acht Schuljahren 15 Bildungstests – etwa in Lesen, Mathematik oder Englisch – verpflichtend zu machen. „Vom Wiegen wird die Sau nicht fett“, kritisiert Johannes Theiner vom Verband der Elternvereine an höheren und mittleren Schulen Wiens.
Um die Leistungen von Wiens Schülern zu verbessern – bei den Bildungsstandards schnitten diese sehr schlecht ab – müsse man bei den Lernprozessen ansetzen. Zusätzliche standardisierte Tests würden nichts bringen. Es bestehe sogar die Gefahr, dass dann Kreativität und Freude am Lernen ins Hintertreffen geraten würden.
Fordern Diskussion mit Eltern
Der Verband fordert, dass Brandsteidl ihr Vorhaben noch revidiert und ihre Ideen für die Verbesserung der Schülerleistungen mit den Schulpartnern - Lehrer, Schüler, Eltern - diskutiert. "Wir tragen die Zielsetzung mit, dass Schulnoten fair und aussagekräftig sein müssen", so Theiner. Dieses Ziel müsse aber auf einem Weg realisiert werden, dern den Schülern Zeit und Raum für ihren individuellen Lernweg lasse.
Mit ihrer Ankündigung, die Schulen und Schüler künftig zu 15 externen Tests zu verpflichten, reagierte Brandsteidl auf die schlechten Wiener Ergebnisse bei der Überprüfung der Bildungsstandards. Die Ergebnisse der Tests sollen außerdem in die Schulnoten einbezogen werden. Der Stadtschulrat rechnet daher unter anderem mit mehr Sitzenbleibern.
(beba)