Gegen Schmied: Katholische Eltern erstellen eigene Sexualbroschüre

Katholische Eltern erstellen eigene
Katholische Eltern erstellen eigene(c) Bild aus der Broschüre
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Konservative Elternvertreter kritisieren die "Untätigkeit" von Ministerin Schmied. Sie habe die Kritik an der umstrittenen Sexualbroschüre "Ganz schön intim" ignoriert.

Konservative Elternvertreter haben Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) im Zusammenhang mit der umstrittenen Sexualbroschüre "Ganz schön intim" des Vereins "Selbstlaut" Untätigkeit vorgeworfen. Keine der versprochenen Änderungen sei bisher durchgeführt und "auch sonst jede sachliche Kritik ignoriert" worden, kritisierten eine Initiative betroffener Eltern, der Familienbund Österreich und die Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände (AKV) laut Aussendung am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Sie fordern die Entfernung des Materials von der Ministeriumshomepage und die Ausarbeitung von Alternativen unter Einbindung der Eltern.

Die für Sechs- bis Zwölfjährige konzipierte Broschüre war bei Politikern von ÖVP und FPÖ auf Kritik gestoßen, weil darin deren Meinung nach die "Kernfamilie" infrage gestellt und verschiedenste sexuelle Ausrichtungen dafür als vollkommen gleichwertig dargestellt würden. Schmied hatte die Broschüre verteidigt, jedoch in Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage angekündigt, eine umstrittene Passage zur (in Österreich gesetzlich verbotenen) Leihmutterschaft abzuändern. Aus Sicht des AKV ist Schmieds Reaktion allerdings "unbefriedigend", da sie an keine inhaltliche Kurskorrektur denke, sondern "die Broschüre nur auf den Boden der Rechtsstaatlichkeit zurückführen wolle".

"Wissenschaftlich unhaltbar"

"Dies ist eine Broschüre zur Politisierung der Kinder und wissenschaftlich unhaltbar", betonte der von der Initiative mit einem Gutachten zur Broschüre beauftragte Psychiater Christian Spaemann. So sei Intersexualität "extrem überdurchschnittlich hoch vertreten", teilweise überschreite die Broschüre mit Bildern von Strichfiguren beim Geschlechtsakt "wohl sogar die Grenzen des Kinderschutzes". Der hedonistische Zugang zu Sexualität sei zudem zur Grenzziehung gegenüber Erwachsenen und Übergriffen "völlig ungenügend", so Spaemann. Nicht der Realität entsprechend sei zudem, dass die klassische Familie nur als eines von 16 Familienbildern und mit einem ironisierenden Kommentar versehen dargestellt werde.

"Die Schamgrenzen der Kinder werden systematisch ignoriert", bemängelt Familienbund-Bundesgeschäftsführerin Alexandra Lugert. Erik Kroiher, gesellschaftspolitischer Sprecher der AKV, kritisiert die fehlende Einbindung von Sexualität in Partnerschaft. Die Elterninitiative will nun mit Experten, Eltern und zuständigen Vereinen eine alternative Sexualbroschüre erstellen. "Wir erwarten dieselbe Unterstützung wie der Verein Selbstlaut und ebenso das Logo des Ministeriums für unsere Arbeit", so eine Sprecherin der Elterninitiative.

(APA)

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