87 Prozent der Schüler halten Stoff teilweise für sinnlos

Prozent Schueler halten Lehrstoff
Prozent Schueler halten Lehrstoff(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Hälfte der Schüler fühlt sich durch den Schulalltag demotiviert. "Bulimie-Lernen" ist weit verbreitet. Das besagt eine Umfrage unter 4500 Schülern.

Neun von zehn Schülern halten den Lehrstoff in der Schule teilweise für sinnlos. Auf die Frage, ob sie bei manchem Stoff bereits wüssten, dass sie ihn nie brauchen würden, antworten 87 Prozent von 4500 befragten Oberstufenschülern mit "Ja". Das zeigt eine Umfrage der Bundesschülervertretung (BSV). Für Bundesschulsprecher Felix Wagner von der VP-nahen Schülerunion ist das ein "Warnsignal, das ernst genommen werden muss": "Ein Betrieb, in dem 87 Prozent der Mitarbeiter die Sinnhaftigkeit ihrer Aufgabe nicht gegeben sehen, wird mit 87 Prozent verminderter Qualität produzieren", so Wagner in einer Aussendung.

Auch mit der Motivation in der Schule steht es nicht zum Besten. Weniger als die Hälfte der Schüler (47 Prozent) fühlen sich durch den Schulalltag motiviert, gute Leistungen zu bringen. Ebenfalls knapp weniger als die Hälfte der Schüler empfindet die Schule als gute Vorbereitung auf den weiteren Bildungs- und Lebensweg. Mehr als drei Viertel wünschen sich von der Schule mehr Informationen über die Möglichkeiten nach dem Schulabschluss. Überhaupt nur ein Drittel der befragten Schüler hat den Eindruck, die Lehrerinnen und Lehrer würden sich für ihren weiteren Bildungsweg verantwortlich fühlen.

Zwei Drittel vergessen Stoff bald wieder

Weit verbreitet ist nach wie vor das "Bulimie-Lernen": Kurz vor der Prüfung wird möglichst viel Stoff ins Kurzzeitgedächtnis gepackt, im Anschluss entledigt man sich des als Ballast empfundenen Wissens wieder. So gaben etwa 63 Prozent der Schüler an, den erlernten Stoff kurz nach der Prüfung wieder zu vergessen. "Wenn ich die Sinnhaftigkeit dessen, was ich erlerne, nicht sehe, dann werde ich auch nicht versuchen, den Stoff lange zu behalten", so Wagner.

(APA/Red.)

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