Mehr Schüler pro Klasse? „Inakzeptabel“

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Der Bund müsse Lehrer für Flüchtlingskinder zahlen, sagt der Wiener Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky.

Wien. Sind die Wiener Schulen wegen der Flüchtlingskrise „an der Grenze“ – wie Lehrervertreter zuletzt in einem offenen Brief warnten? „Ich kann und will nicht sagen, dass das so locker zu schaffen und überhaupt kein Problem ist. Das ist eine riesige Herausforderung“, sagt Wiens Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky (SPÖ) im Gespräch mit der „Presse“. „Ich würde mir aber wünschen, dass das kein politisches Kampffeld ist.“ Die Botschaft, die er teile, sei, dass es für die Bewältigung Unterstützung brauche. Die 24 Millionen Euro, die dem Bildungsressort u. a. für Sprachförderung aus dem Integrationstopf zugesagt wurden, seien da einmal „ein großer Schritt“.

Für die zusätzlichen Lehrer, die es angesichts der steigenden Schülerzahl braucht – seit Oktober sind es in Wien 1000 Schüler und rund 70 Lehrer mehr –, müsse auf jeden Fall der Bund aufkommen. Immerhin gehe es da um die Erfüllung der Unterrichtspflicht, sagt Czernohorszky. „Es ist unser Job, dass diese Kinder ordentlich beschult werden und dass Lehrer zur Verfügung stehen.“ Die Forderung von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP), über eine Erhöhung der Klassenschülerhöchstzahl nachzudenken (statt Lehrer anzustellen), sei jedenfalls „völlig inakzeptabel“. (beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2016)

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