Heinisch-Hosek: Sitzenbleiben "in Einzelfällen unumgänglich"

Bildungsministerin Heinisch-Hosek
Bildungsministerin Heinisch-HosekAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die Bildungsministerin plädiert aber dafür, dass man bis zur dritten Klasse Volksschule weitgehend ohne diese Maßnahme auskommt.

"Sitzenbleiben sollte bis bis zum achten Lebensjahr prinzipiell nicht mehr der Realität entsprechen", auch wenn es ein Einzelfällen "vielleicht unumgänglich" sei, sagte  Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) am Samstag im Ö1-Mittagsjournal.

Auch wenn es weiterhin Widerstand vom Koalitionspartner ÖVP gibt, will sie bei der Reform der Schulverwaltung und der Volksschule ihre Linie beibehalten. Ein großer Streitpunkt in Sachen Volksschule war ja in den vergangenen Tagen eine mögliche Abschaffung der (Ziffern)Noten. Das, wie auch ein Ende des Sitzenbleibens, bezeichnete Heinisch-Hosek als Gebot in einem modernen Schulwesen. Im übrigen führe das Sitzenbleiben auch im darauffolgenden Jahr nicht unbedingt zu besseren Ergebnissen. Heinisch-Hosek sieht sich da auf einer Linie mit vielen Experten.

Dass Flüchtlingskinder in Klassen zusammengefasst werden, passiere "rein aus Raumnot", betonte Heinisch-Hosek. Bei 10.000 Flüchtlingskindern entstünden "schön langsam Raumprobleme". Für Lehrer soll es einen Leitfaden geben, der bei kulturellen Problemen hilft. Mit den Eltern sollen mobile mehrsprachige Teams Kontakt aufnehmen.

Die Opposition reagiert erwartbar mit Kritik auf die Aussagen von  Gabriele Heinisch-Hosek. Die FPÖ und das Team Stronach stoßen sich besonders an dem Vorschlag, das Sitzenbleiben bis zur dritten Volksschulklasse abzuschaffen. Den Grünen wiederum scheint langsam die Geduld auszugehen: "Wir warten im nunmehr vierten Monat nach der angeblichen Einigung der Regierungsparteien auf ernsthafte Verhandlungsgespräche", erklärte der Grüne Bildungssprecher Harald Walser. 

(APA/Red.)

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