Ein Fünftel der Lehrabschlussprüfungen negativ

PEROUTKA Guenther / WB
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Immer weniger Lehrlinge schaffen die Lehrabschlussprüfung auf Anhieb. Unter den Absolventen der überbetrieblichen Lehrausbildung schafften im Vorjahr gar nur 70,5 Prozent die Prüfung.

2016 ist jede fünfte Lehrabschlussprüfung negativ ausgefallen. Damit hat sich eine langjährige Verschlechterung fortgesetzt. Das heißt allerdings nicht, dass 20 Prozent der Lehrlinge scheitern, denn sie können zu Prüfungen mehrfach antreten. Außerdem sind in diesen Zahlen auch die Ergebnisse der überbetrieblichen Lehrausbildung enthalten - deren Absolventen fallen überdurchschnittlich oft durch.

Dennoch waren nur 80 Prozent der Prüfungen positiv, das ist der niedrigste Wert, den es je gab. In den Jahren davor lag die Rate der positiven Prüfungen zwischen 81 und 83 Prozent, in den 1980er Jahren noch bei bis zu 88 Prozent, geht aus der Lehrlingsstatistik der Wirtschaftskammern Österreichs hervor.

Unter den Absolventen der überbetrieblichen Lehrausbildung schafften im Vorjahr nur 70,5 Prozent die Prüfung. Zwar haben diese Ausbildungsstätten traditionell eine geringere Erfolgsrate, sie lag vor zehn Jahren aber auch noch bei 80 Prozent.

Auch im Gewerbe und Handwerk liegt der Anteil der positiven Prüfungsergebnisse bei nur 76,5 Prozent. Am Besten schneiden die Lehrlinge in der Banken- und Versicherungsbranche mit einer Erfolgsquote über 90 Prozent ab.

Der ÖGB Tirol hat laut Tiroler Tageszeitung als Ausweg aus den schlechten Prüfungsergebnissen freiwillige Zwischenprüfungen und eine Verlagerung der Lehrabschlussprüfungen in die jeweiligen Fachberufsschulen vorgeschlagen. Positive Ergebnisse der Zwischenprüfungen sollten bei der Abschlussprüfung angerechnet werden. Die Verlegung der Prüfungen in die Fachberufsschulen würde vermeiden, dass sich Lehrlinge aufgrund der unbekannten Umgebung überfordert fühlen. Auch würden oft Maschinen anders funktionieren als die gewohnten in der Fachberufsschule.

(APA)

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