Küssen verboten? Vorarlberger Schule dementiert

Kuessen verboten Vorarlberger Schule
Kuessen verboten Vorarlberger Schule(c) BilderBox.com (BilderBox.com)
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Ein angebliches Umarmungs- und Bussiverbot hat die Mittelschule Rankweil-Ost in die Schlagzeichen gebracht. Der Direktor dementiert: Das Thema sei lediglich besprochen worden.

Küssen verboten? Ein angebliches Umarmungs- und Bussiverbothat die Mittelschule Rankweil-Ost (Bezirk Feldkirch) in die Schlagzeichen gebracht. Dass den Schülern zu Ende des vergangenen Schuljahres diese Form der Begrüßung untersagt worden sei, stimme nicht, betonte Direktor Josef Bodenmüller am Donnerstag.

"Alles, was es gab, waren Gespräche zwischen Klassenvorständen und Schülern zum Thema, mehr nicht", betonte Bodenmüller. Ein in der Hausordnung festgehaltenes Verbot sei nie angedacht gewesen, stellte Bodenmüller in Reaktione auf einen Bericht der Internetplattform "Vorarlberg Online" fest.

Schutz für Schüler

In einer Lehrerkonferenz sei man übereingekommen, die Thematik in den Klassen zu besprechen. Im Kern sei es darum gegangen, mit den Schülern über "übliche Umgangsformen" zu diskutieren. "Ob es etwa notwendig ist, sich nach jeder Unterrichtsstunde zu umarmen", so Bodenmüller. Damit habe man auch Schülern Schutz bieten wollen, die das nicht wünschten, sich aber aufgrund von Gruppendruck nicht wehren könnten.

Dass laut "Vorarlberg Online" zwei Lehrpersonen zum Ende des Schuljahres Schüler in der Sache bestraft und sie die Hausordnung hätten abschreiben müssen, konnte Bodenmüller weder bestätigen noch ausschließen. "Falls es so war, sind die zwei Kollegen sicher über das Ziel hinausgeschossen", sagte der Direktor.

Ein Umarmungs- und Bussiverbot sei in der Hausordnung nicht enthalten und sei überhaupt kein Thema. "Das wollen wir nicht und brauchen wir nicht", so Bodenmüller. Seines Erachtens nach wäre ein solcher Schritt rechtlich auch gar nicht möglich.

"Aufgebauschte Geschichte"

Schullandesrat Siegi Stemer (ÖVP) betonte ebenfalls, dass es lediglich Überlegungen zur Thematik gegeben habe, "und die werden wohl noch erlaubt sein". Er sehe in der Angelegenheit eine "aufgebauschte Geschichte", halte es jedoch für richtig, dass man den Umgang miteinander diskutiere und zu einer gemeinsamen Auffassung komme.

"Ich mische mich da aber nicht ein. Das ist Sache der Schulgemeinschaft", stellte Stemer fest. Es gebe keine offizielle Befassung der Schulgremien mit dem Thema. Angebliche Kussverbote an Schulen hatten in den vergangenen Jahren bereits in Nieder- und Oberösterreich für Aufregung gesorgt.

(APA)

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