Der Vorwurf des BIFIE-Direktors, Lehrer würden sich zu wenig vorbereiten, sei nicht haltbar, so die Lehrergewerkschaft in einem offenen Brief.
Die Schuldzuweisungen zwischen Lehrern und dem für die Zentralmatura zuständigen Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) gehen weiter. Nachdem BIFIE-Chef Josef Lucyshyn am gestrigen Donnerstag den Lehrern via „Presse“ ausrichtete, dass ein Gelingen der zentralen Reifeprüfung vor allem von deren eigenem Engagement abhänge, wehren sich diese nun in einem offenen Brief: Das BIFIE versuche, den Pädagogen „Fehlleistungen anderer in die Schuhe zu schieben“.
Dass die Lehrergewerkschaft für eine Verschiebung des Starts der Zentralmatura eintreten, liege nicht am Unwillen der Lehrer, ihren Unterricht an die neuen Vorgaben anzupassen. Im Gegenteil: Schuld an der schlechten Vorbereitung sei die „fehlenden „Experten“-Leistung“, heißt es in dem Brief. So seien zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen zur neuen Matura abgesagt worden, da es den Referenten „schlicht an den nötigen Informationen fehlte“.
Im Bereich Mathematik würden die Vorbereitungen nicht zuletzt deshalb hinterherhinken, weil „binnen kürzester Zeit“ bereits der zweite Mathematiker die Leitung der Arbeitsgruppe zurücklegte, sagt AHS-Gewerkschafter Eckehard Quin. Er fordert Lucyshyn auf, sich bei den Lehrern für die „Verunglimpfungen“ zu entschuldigen.
(j.n.)