Lehrerdienstrecht: Optimismus bei Verhandlern

Start der Verhandlungen fuer ein neues Lehrerdienstrecht
Start der Verhandlungen fuer ein neues Lehrerdienstrecht(c) dapd (Hans Punz)
  • Drucken

Unterrichts- und Beamtenministerin sowie Gewerkschaft berichten von einem positiven Beginn der Verhandlungen. Eventuell wird die erste echte Runde bereits Mitte Mai beginnen.

Optimismus haben sowohl die Gewerkschaftsvertreter als auch Unterrichtsministerin Claudia Schmied und Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (beide SPÖ) nach dem Auftakt zu den Verhandlungen zum neuen Lehrerdienstrecht am Donnerstagabend versprüht. Laut Schmied hat das mehr als zweistündige Gespräch, bei dem den Lehrervertretern ein Konvolut aus Gesetzesvorschlägen, Punktationen und Positionspapieren überreicht wurde, in einer angenehmen Atmosphäre stattgefunden, nun müsse man den Lehrervertretern Zeit geben, die Vorschläge zu bewerten. Über die weiteren Verhandlungen wurde Stillschweigen vereinbart.

Paul Kimberger (FCG), Vorsitzender der ARGE Lehrer in der Gewerkschaft, meinte, man könne Mitte Mai nach einer "Klärungs- und Bewertungsphase" bereits konkret verhandeln - auch wenn er noch nichts zu den vorgelegten Inhalten sagen könne. Er habe noch keine Zeit gehabt, diese genau anzuschauen, aber: "Wenn es ein gutes Angebot ist, kann es relativ schnell gehen".

"Mehr als erwartet"

Jürgen Rainer (FCG), Vertreter der Lehrer an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS), zeigte sich sogar positiv überrascht: "Das ist deutlich mehr, als wir jemals erwarten konnten", kommentierte er die überreichten Papiere. Diese würden weit mehr Zusammenhänge hinter den Regierungsplänen erkennen lassen, als nur Punktationen. "Wir können in der nächsten Runde schon ins Detail gehen." Positiv hob Rainer auch hervor, dass für Finanzministerin Maria Fekter (V) anscheinend Kostenneutralität nicht das vorrangige Ziel sei, da ja Reformen wie der Einsatz von mehr Unterstützungspersonal geplant seien.

Auch der angestrebte Zeitplan der Regierung, wonach bis zum Sommer die Eckpunkte stehen sollen, ist aus Kimbergers Sicht möglich. Eine von Schmied gewünschte Konklave, in der bis zu einer Einigung durchverhandelt werden soll, sei aber erst dann sinnvoll, wenn nur noch Details zu klären seien. Mehr Flexibilität von Junglehrern, wie diese Fekter als Forderung in die Verhandlungen mitgebracht hat, ist für Kimberger ebenfalls vorstellbar, vorausgesetzt sie sei im Sinne der Schüler und Lehrer. Allerdings betonte er erneut, "es kann für die Gewerkschaft keine Arbeitszeiterhöhung ohne vollen Lohnausgleich geben".

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Lehrervertreter werfen Fekter Schwindel
Schule

Lehrervertreter werfen Fekter "Schwindel" vor

Die Unabhängigen Lehrergewerkschafter werfen der Finanzministerin "Falschaussagen" vor. Sie fordern eine Veröffentlichung des "Geheimpapiers" zum neuen Dienstrecht.
Schule

Dienstrecht: Psychologische Hilfe auch vom Lehrer

Die Regierung will über mehr Sozialarbeiter und Schulpsychologen verhandeln. Experten sind für eine Entlastung der Lehrer, sehen sie aber bei „täglichen Problemen“ gefordert.
Schule

Lehrerdienstrecht: Das laute Stillschweigen

Erste Details zum Lehrerdienstrecht sind bekannt. Junglehrer sollen 2400 Euro brutto verdienen. Der unterschiedlichen Bezahlung von Pflichtschul- und AHS-Lehrern sollte damit ein Ende gesetzt werden.
Schule

2400 Euro einheitlich für Junglehrer

Die Regierung plant ein allgemeines Grundgehalt für neue Pädagogen: Für Pflichtschullehrer wären das 400 Euro brutto im Monat mehr, an AHS 200 Euro brutto.
Symbolbild
Schule

Ministerinnen legen Papier für Lehrer-Dienstrecht vor

Schmied, Heinisch-Hosek und Fekter präsentierten ihre Vorschläge für ein neues Dienstrecht: Lehrer sollen mehr Zeit an der Schule verbringen und höhere Einstiegsgehälter erhalten, so der Plan der Regierung.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.