AHS-Gewerkschaftschef Eckehard Quin kritisiert den Entwurf zum neuen Lehrerdienstrecht. Nach den „großen Ankündigungen“ der Ministerinnen habe er sich mehr erwartet, sagt er.
Wien/J.n. Erst vor wenigen Tagen legten Unterrichtsministerin Claudia Schmied, Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (beide SPÖ) und Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) den Lehrern ihren Vorschlag zum neuen Lehrerdienstrecht vor. Bereits jetzt üben die Gewerkschafter – trotz vereinbarten Stillschweigens – harsche Kritik.
Nach den „großen Ankündigungen“ der Ministerinnen habe er sich mehr erwartet, sagt AHS-Lehrergewerkschafter Eckehard Quin im Gespräch mit der „Presse“. Den 26-seitigen Entwurf habe er sich „ideenreicher und innovativer“ vorgestellt. Dass sich das Papier ausschließlich auf das Thema Arbeitszeit und Bezahlung beziehe, sei zu wenig. Nicht einmal „ein Wort über den Einsatz von Unterstützungspersonal“ befinde sich darin – und das, obwohl die Unterrichtsministerin den vermehrten Einsatz von Schulpsychologen und Verwaltungspersonal medial bereits ankündigte. Außerdem fehle eine genaue Aufgabendefinition sowie ein Bekenntnis zur gemeinsamen Lehrerausbildung auf Masterniveau.
Kritik an der Finanzministerin übten hingegen die Unabhängigen Gewerkschafter der GöD. Ihr Vorwurf: Die Ministerin suggeriere, dass Junglehrer für ihre Mehrarbeit auch mehr Geld erhalten. Das sei falsch. Durch die flachere Gehaltskurve bleibe die Lebensverdienstsumme unverändert.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.05.2012)