Uni Salzburg: Sparpaket statt Studiengebühren

Salzburg Sparpaket statt Studiengebuehren
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Laut Rektor müssen 1,5 Millionen Euro bei Professoren, Mitarbeitern und Studenten gekürzt werden. Zuvor hatte der Senat Studiengebühren abgelehnt.

An der Uni Salzburg wird es keine Studiengebühren, dafür aber ein empfindlich spürbares Sparpaket geben. Wie Heinrich Schmidinger, Rektor in Salzburg und Vorsitzender der Österreichischen Rektorenkonferenz, in einem Brief an die Mitarbeiter seiner Paris Lodron Universität angekündigt hat, sollen 1,5 Millionen Euro bei Professoren, Mitarbeitern und Studenten gekürzt und eingespart werden. Dies berichtete der ORF Salzburg am Donnerstag.

Schmidinger hatte sich vehement für eine Wiedereinführung von Studiengebühren für Langzeitstudenten und Studierende aus Nicht-EU-Ländern eingesetzt. Die Ablehnung dieses Plans im Senat am vergangenen Dienstag wird als persönliche Niederlage des Rektors gewertet.

Keine neue Professoren ab Oktober

Durch das Nein des Senates würden der Universität 1,5 Millionen Euro fehlen, die eben jetzt durch Sparen hereinkommen sollen. Konkret will Schmidinger Prämien für die Betreuung von Prüflingen und Begutachtungen von wissenschaftlichen Arbeiten streichen. Ab Oktober sollen keine neuen Professoren mehr an die Uni berufen werden. Außerdem gebe es kein Geld für neue Studien, zusätzlichen Anmietungen oder ungeplante Neuanschaffungen, wie der Rektor seinen Mitarbeitern schriftlich gab. Für den Fall, dass all das nicht reichen sollte, kündigte Schmidinger ab September 2012 einen kompletten Aufnahmestopp beim Personal an.

Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) hat  scharfe Kritik an Schmidinger geübt. Dieser spare die Uni Salzburg nun mit einem "persönlichen Rachefeldzug" kaputt, hieß es in einer Aussendung der ÖH. "Beleidigt über die demokratische Entscheidung des Senats gegen Studiengebühren will Rektor Schmidinger jetzt seine eigene Uni bestrafen", so Martin Schott vom ÖH-Vorsitzteam. Die Signale gehen dadurch jedoch in die verkehrte Richtung, statt den richtigen Adressaten - Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) -, in die Pflicht zu nehmen, so Schott.

(APA)

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