Wie viel CO2 steckt in meinem Burger?

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McKyoto. Was kümmern mich die Treibhausgase? Ich esse, was ich will! Ist doch egal, was in meinem Burger steckt. Hauptsache, es schmeckt! von den SchülerInnen der 4a (Ahs Rahlgasse und Pms Ettenreichgasse)

Wien. Mit dem Auto 300 Kilometer fahren oder mit Freundinnen und Freunden auf einen Burger ins Lieblings-Fast-Food-Restaurant gehen – beides belastet das Klima im gleichen Maß. Doch während allgemein bekannt ist, dass Industrie und Verkehr erheblich zur globalen Erwärmung beitragen, werden die Auswirkungen unseres Essverhaltens auf das Klima wenig beachtet.

Dabei sind diese nicht nur weitreichend, sondern auch ziemlich überraschend. Denn auch die Lebensmittelproduktion und damit die Ernährung an sich ist mit bis zu 30 Prozent am Klimawandel beteiligt. Ebenso überraschend: Der Transport unserer Lebensmittel vom Feld bis ins Geschäft verursacht durchschnittlich nur fünf bis zehn Prozent der durch die Lebensmittelproduktion entstehenden Treibhausgase. Der Großteil der ernährungsbedingten CO2-Emissionen entsteht bei der landwirtschaftlichen Produktion.

Wie viel CO2 in einem Burger steckt, haben wir uns im ProjektMcKyoto genauer angeschaut. Dazu haben wir gemeinsam mit Wissenschaftlern den McKyoto-Klimarechner entwickelt. Mit diesem kann man ganz einfach berechnen, wie viel CO2 in unserem Lieblingsessen steckt.

Woher kommt das CO2?

In die McKyoto-Klimabilanz fließen sämtliche Treibhausgasemissionen, die bei der Lebensmittelherstellung entstehen, ein: Anbau, Verarbeitung, Verpackung, Transport, Kühlung und Lagerung der Lebensmittel.

Treibhausgasemissionen werden in CO2-Equivalenten berechnet (CO2eq). Grund dafür ist, dass sich die bei der Lebensmittelproduktion entstehenden Treibhausgase in ihrer Klimawirksamkeit unterscheiden.

So ist zum Beispiel Methan, das im Magen von Wiederkäuern entsteht und durch den Mund ausgestoßen wird, 25-mal klimaschädlicher als CO2. Lachgas, welches bei der Kunstdüngerproduktion entsteht, ist sogar 298-mal klimaschädlicher als CO2. Dies haben wir in unseren Berechnungen berücksichtigt.

In einem durchschnittlichen Burger stecken insgesamt 2834Gramm CO2-Equivalente: 63 in Brot, 137 in Käse, zehn in Tomaten, sechs in Salat und 2618 in einem Rindfleischlaberl. Würde man stattdessen einen Chickenburger essen, könnte man den CO2-Ausstoß auf 656 Gramm reduzieren. Dies kann man auch auf unserem McKyoto-Klimarechner nachvollziehen.

Bio: Die Alternative

Hühner sind nämlich im Gegensatz zu Rindern oder Schafen keine Wiederkäuer und stoßen deshalb auch kaum Methan aus. Noch klimafreundlicher wäre es, den Fleischkonsum generell auf zwei bis drei Portionen pro Woche zu reduzieren.

Ein Vergleich zwischen konventionell und biologisch angebauten Lebensmitteln zeigt, dass auch der Biolandbau einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Da bei Biolebensmitteln kein nitrathaltiger Kunstdünger verwendet wird, kommt weniger Lachgas in die Atmosphäre.

Ein Kilogramm Biokartoffeln erzeugt um 22 Prozent weniger Treibhausgase als ein Kilogramm konventionell angebaute Kartoffeln.

Gemeinsam bemühen

Wenn wir die globale Erderwärmung stoppen wollen, müssen wir uns gemeinsam bemühen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Durch die Wahl unserer Lebensmittel kann jeder Einzelne von uns dazu beitragen, das Klima zu schonen und den Klimawandel zu bremsen.

Über eine klimafreundliche Ernährung, freut sich nebenbei auch unsere eigene Gesundheit. Denn eine klimafreundliche Ernährung ist gleichzeitig auch eine gesunde Ernährung: saisonale Lebensmittel, weniger Fleisch, mehr Obst und Gemüse.

Klimaschutz geht eben auch durch den Magen!

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.06.2013)

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