Kindergärten zum Bund? „Das ist längst überfällig“

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Die Kindergärtnerinnen wollen in Bundeshand. Unterstützt werden sie von Grünen und Team Stronach.

Wien. Die heimischen Kindergärten sind in der Hand der Bundesländer– genau daran stößt sich der Dachverband der Kindergarten- und HortpädagogInnen. Dieser will die Kindergärten und Horte beim Bund sehen. Da es kein zuständiges Ministerium gebe, müsse das Kanzleramt nun die Sache in die Hand nehmen, forderte Raphaela Keller, die Vorsitzende des Dachverbands.

Sie beklagt etwa, dass das Unterrichtsministerium nur für die Ausbildung der Pädagogen zuständig sei, die Ausführungsgesetze bezüglich der Kindergärten aber Landessache seien. „Wir hören immer nur: ,Wir sind nicht zuständig. Fragen Sie doch die Länder‘, oder umgekehrt: ,Fragen Sie doch den Bund‘“, so Keller.

Unterstützung für ihr Anliegen, die Kindergärten zur Bundessache zu machen, gibt es von politischer Seite. Der stellvertretende Klubobmann des Teams Stronach, Marcus Franz, kündigte etwa einen parlamentarischen Antrag für eine Kompetenzvereinheitlichung an. „Diese Maßnahme ist längst überfällig“, so Franz. Es brauche „einheitliche Kriterien im Sinne der Kinder, Eltern und Pädagogen“.

„Föderalismuswahnsinn“

Auch die Grünen stehen hinter einer Zentralisierung der Kompetenzen beim Bund, „damit jedes Kind die gleichen Bildungschancen und jede Pädagogin die gleichen Arbeitsbedingungen vorfindet“. Probleme orten die Grünen im mangelnden Engagement der Gewerkschaft. Im Gegensatz zu den Lehrern mangle es Kindergartenpädagoginnen an einer starken gewerkschaftlichen Lobby.

Die Junge Industrie sieht die Sache ähnlich: „Wir müssen gerade in diesem Bereich den Föderalismuswahnsinn beenden“, sagt Vorsitzende Therese Niss. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2014)

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