Studie: Lang arbeitende Väter schaden ihren Söhnen

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Wenn Väter mehr als 55 Stunden pro Woche arbeiten, steigt das Risiko, dass ihre Söhne verhaltensauffällig werden.

Söhne von Vätern, die sehr viel arbeiten, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, verhaltensauffällig oder aggressiv zu werden. Was bisher des öfteren vermutet wurde, ist nun durch die Studie einer Forscherin am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin belegt und im Journal of Marriage and Family veröffentlicht worden.

Hierfür wurden die Daten von mehr als 1400 Kindern in West Australien ausgewertet. Dort arbeiten etwa 19 Prozent der Väter 55 und mehr Stunden pro Woche, während ihre Kinder fünf Jahre alt sind. Wenn die Kinder acht Jahre alt sind, arbeiten 20 Prozent der australischen Väter so lange.

Die Söhne dieser Väter leiden später sehr viel häufiger unter Verhaltensauffälligkeiten oder Aggressionen als Söhne, deren Väter weniger arbeiten. Interessanterweise dürfte der Vater für kleine Mädchen eine weit geringere Wichtigkeit haben: Auf Töchter haben außerordentlich lange Arbeitszeiten der Väter keinen merklichen Einfluss.

Und wie wirkt es sich aus, wenn die Mütter sehr lange arbeiten? Diese Frage ließ sich durch die Untersuchung nicht beantworten. Die Zahl der Frauen, die trotz kleiner Kinder 55 Stunden oder mehr arbeiten, war zu klein, um allgemeine Schlüsse zu ziehen.

Die Studie

Die Untersuchung von Jianghong Li und vier australischen Koautoren. Sie basiert auf Daten der Western Australian Pregnancy Cohort Study, auch bekannt als Raine Study, mit mehr als 1400 Kindern im australischen Bundesstaat Western Australia.

(Red.)

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