Kindergarten: Mahrer blitzt bei Karmasin ab

BUNDESL�NDERTOUR DER REGIERUNG ´ERFOLGREICH.�STERREICH.´: BESUCH EINES KINDERGARTEN IN WIENER NEUDORF: KARMASIN
BUNDESL�NDERTOUR DER REGIERUNG ´ERFOLGREICH.�STERREICH.´: BESUCH EINES KINDERGARTEN IN WIENER NEUDORF: KARMASIN(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Sollen Kindergärtner an Unis ausgebildet werden? Mahrer sagt Ja, Karmasin Nein.

Wien. Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) kennt das Gefühl, nach inhaltlichen Vorstößen von Kollegen aus der ÖVP zurückgepfiffen zu werden, nur allzu gut. Nun hat sie den Spieß umgedreht. Diesmal war sie es, die den neuen Wissenschaftsstaatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) in die Schranken wies.

Mahrer sprach sich im Interview mit dem „Standard“ für eine Akademisierung der Kindergartenausbildung aus. Die Familienministerin winkt ab. Das sei nicht realistisch. Die bestehenden Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik (Bakip) und Kollegs würden für den Alltagsbedarf eine „sehr kompetente“ Ausbildung bieten. Eine universitäre Ausbildung sei nur für Führungsaufgaben im Kindergarten oder für Fachthemen wie die Sprachförderung sinnvoll, so Karmasin. Einen Seitenhieb konnte sich Karmasin nicht verkneifen: Sie sei in die Materie schon sehr gut eingearbeitet, während Mahrer ein „neuer Mann“ in der Regierung sei – sie werde sich aber gern mit ihm austauschen, bot die Familienministerin an.

Kindergärten zum Bund?

Zu besprechen gibt es wohl auch noch ein anderes Thema. In puncto Zuständigkeit für die Kindergärten sind Mahrer und Karmasin ebenso uneins. Während Mahrer Kindergärten gern in der Hand des Bunds sehen würde, will Karmasin an der derzeitigen Regelung festhalten: „Nur weil's zentral ist, ist es noch nicht gut.“ Sie sehe keine „schlagenden Argumente“ für eine Zentralisierung. Ihr gehe es darum, ein gutes Betreuungsangebot zu schaffen. Die Organisationsfrage sei für sie zweit- oder drittrangig. (APA/Red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.09.2014)

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