"Strache sind Serben egal": FP-Bezirksrat tritt für SPÖ an

 FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache APA/ROBERT JAEGER
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Der aus Serbien stammende Bezirksrat Luka Markovic wirft FP-Chef Strache vor, wortbrüchig zu sein. Er sei dessen "Mittel zum Zweck" gewesen. Strache betont dagegen, Markovic habe nie eine wichtige Rolle in der Partei gespielt.

Der aus Serbien stammende freiheitliche Bezirksrat in Wien-Meidling, Luka Markovic, wechselt zu SPÖ. Grund dafür sei, wie er der Tageszeitung "Heute“ sagte, dass FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache einen Deal mit ihm nicht eingehalten habe. „Ich wollte uns aus der Gastarbeiterrolle rausholen und, dass die Bedürfnisse der Community mehr gehört werden“, wird der Austro-Serbe in dem Blatt zitiert. "Strache versprach sich zu engagieren, wenn ich ihm im Gegenzug helfe, sein Image aufzupolieren.“

Markovic habe Strache bei seinen Wahlkampf-Auftritten und auf Reisen nach Serbien begleitet. Er sei sein "Mittel zum Zweck“ gewesen, so Markovic. Der Parteichef habe ihm „Dinge in die Hand versprochen, die er nicht gehalten hat. (...) Ihm waren die Serben eigentlich immer egal.“ Denn: "Die FPÖ hat nur eine Organisation: die Burschenschafter.“

Die Abneigung gegenüber Ausländern sowie zahlreiche interne Streitigkeiten hätten schließlich zum Parteiaustritt des Austro-Serben geführt – obwohl erst am Mittwoch eine Presseaussendung der FPÖ in seinem Namen verschickt wurde, in der er Kritik an der SPÖ übte. "Ich habe gesagt, ich will nicht, dass das in meinem Namen geschrieben wird und dann ging es einfach raus", so Markovic gegenüber "Heute“. Und weiter: „Ich wäre ja blöd, sowas zu sagen, denn ich wünsche mir, dass ich künftig mit und für die SPÖ arbeiten kann.“

Diesem Wunsch wurde am Donnerstag entsprochen: Wie Peko Baxant, Geschäftsführer des roten Wirtschaftsverbandes (SWV) mitteilte, wird Markovic bei der Wirtschaftskammerwahl 2015 für den SWV kandidieren.

Strache: "Spielte keine wichtige Rolle"

Strache erklärte via Facebook, Markovic habe eine Chance von ihm bekommen, diese aber leider nicht genutzt: "Er war zu inaktiv und hat wenig getan." Die SPÖ habe Markovic "offensichtlich bezüglich seines Schanigartens für sein Gasthaus bzw. Lokal etwas versprochen". Der Bezirksrat habe aber ohnehin nie eine wichtige Rolle in der FPÖ gespielt. Anders als behauptet, habe er ihn nie bei Besuchen in Serbien oder in Lokalen in Wien begleitet.

FPÖ-Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein betonte ebenfalls, Markovic habe über den Posten des Bezirksrats hinaus keine große Rolle gespielt. "Dies lag einerseits an seinem begrenzten Einsatz, andererseits hemmten ihn in seinem politischen Fortkommen auch seine nicht ganz so guten Deutschkenntnisse."

>> Bericht der Zeitung „Heute“

(Red./APA)

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