Flexiblere Karenz, bis die Kinder 15 sind

KINDERBETREUUNG: VERHANDLUNGSRUNDE MIT DEN L�NDERN ZUM 15A AUSBAU: KARMASIN
KINDERBETREUUNG: VERHANDLUNGSRUNDE MIT DEN L�NDERN ZUM 15A AUSBAU: KARMASIN(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Der Familienbund verlangt Änderungen beim Kindergeld und macht Vorschläge. Karmasin hat mit der SPÖ bereits Verhandlungen aufgenommen.

Linz. Die von der ÖVP gestellte Familienministerin Sophie Karmasin hat mit der SPÖ bereits Verhandlungen aufgenommen. Nun mehren sich die Vorschläge für Korrekturen beim Bezug von Kindergeld und beim Zugang zur Karenz für Eltern. Der Obmann des ÖVP-nahen Familienbundes, der Linzer ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier, schaltet sich jetzt mit einem Vorstoß für eine differenzierte Ausweitung in die Debatte ein: Mütter und Väter sollten bei Bedarf Karenzurlaub bis zum zwölften oder sogar bis zum 15. Lebensjahr ihres Kindes in Anspruch nehmen können.

Baier, der am Freitagabend bei der Generalversammlung in Linz mit 99 Prozent für drei Jahre als Chef des Familienbundes wiederbestellt wurde, liegt damit auf einer Linie mit Ministerin Karmasin, die ebenfalls flexiblere Karenz- und Kindergeldlösungen im Auge hat.

Im Gespräch mit der „Presse“ tritt Baier für mehr Flexibilität ein, weil das den Bedürfnissen der Eltern entgegenkäme. Kinder würden eine intensivere Hilfe durch Mütter oder Väter mitunter auch über die jetzige Zeit des Kindergeldbezugs von maximal drei Jahren bei Teilung des Anspruchs in der Langvariante brauchen: „Erziehung endet dann nicht.“ Das gelte etwa für die Zeit des Schuleintritts, aber auch bei Änderungen in der Familie. Das müsse bei der Neuregelung der Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.

Auch Tanten einbeziehen

Baier geht noch weiter. Neben mehr zeitlicher Flexibilität sollte es auch möglich sein, dass nahe Angehörige wie die Großeltern oder sogar eine Tante oder ein Onkel in den Anspruch auf Karenz einbezogen werden. Dadurch sollen vor allem Mütter, wie auch von der SPÖ gefordert, möglichst bald wieder ins Berufsleben einsteigen. Außerdem will der Familienbund finanzielle Verbesserungen für Familien. Baier reklamiert für die geplante Steuerreform eine Entlastung der Eltern und stellt sich damit gegen den ÖGB, der das gesamte Volumen den Arbeitnehmern zuleiten möchte. (ett)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.11.2014)

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