1961 wurden neun schwarze Aktivisten zu Arbeitslager verurteilt, weil sie in ein Weißen vorbehaltenes Lokal gingen. Nun wurden sie rehabilitiert.
Mehr als 50 Jahre nach ihrer Verurteilung wegen Aufenthalts in einem Weißen vorbehaltenen Restaurant hat ein US-Gericht eine Gruppe schwarzer Menschenrechtsaktivisten rehabilitiert. Die unter dem Namen Friendship Nine bekannte Gruppe sei entlastet, entschied das Gericht in der Stadt Rock Hill im Bundesstaat South Carolina am Mittwoch. "Wir können die Geschichte nicht umschreiben, aber wir können sie korrigieren", sagte Richter John Hayes.
Die neunköpfige Gruppe, zusammengesetzt vornehmlich aus Studenten des Friendship College, hatte aus Protest gegen die Rassentrennung am 31. Jänner 1961 ein für Weiße bestimmtes Restaurant betreten. Sie bestellten Essen und weigerten sich, das Lokal zu verlassen. Daraufhin wurden die Männer festgenommen und am nächsten Tag vereurteilt. Sie hatten die Wahl zwischen einer Geldstrafe von 100 Dollar oder einem Monat Haft in einem Arbeitslager. Die meisten wählten die Lagerhaft.
Vor Gericht wurde die Gruppe nun von dem Anwalt vertreten, der sie bereits vor knapp 54 Jahren verteidigt hatte. Vier der Männer waren selbst anwesend. Staatsanwalt Kevin Brackett erinnerte daran, dass die Männer seinerzeit allein wegen ihrer Hautfarbe verurteilt worden seien. "Es war damals falsch, und es ist heute falsch", betonte er und sprach eine "von Herzen kommende Entschuldigung" aus.
(APA/Reuters)