Mobilfunkanbieter 3 wieder auf dem Weg nach oben

(c) Hutchison Drei Austria/APA-Fotoservice/Hinterramskogler (Daniel Hinterramskogler)
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Die Übernahme ist finanziell wie auch technisch endlich abgeschlossen. Der Provider kann sich jetzt wieder auf Netzausbau und Neukunden konzentrieren.

Mit Hilfe von Angeboten für Smartphone-Nutzer und Firmen solle der Marktanteil auf 30 Prozent steigen, sagte Österreich-Chef Jan Trionow auf der Bilanzpressekonferenz. Das Unternehmen ist nach der Übernahme eines Konkurrenten der drittgrößte österreichische Mobilfunker - nach dem Platzhirsch Telekom Austria und der Deutschen-Telekom -Tochter T-Mobile. Eigenen Angaben zufolge kam Hutchison zuletzt auf einen Marktanteil von 27,6 Prozent. Die zuletzt verfügbaren Zahlen des Aufsichtsbehörde RTR weisen einen um 0,9 Prozent geringeren Anteil aus.

Hutchison ist auch außerhalb Österreichs auf Wachstumskurs. Der Konzern des Tycoons Li Ka-shing will für bis zu 13,6 Milliarden Euro das britische Geschäft des Rivalen Telefonica O2 kaufen und steigt damit dort zum Marktführer auf. Als nächstes könnte Hutchison Analysten zufolge Fusionen in Italien anstoßen. "Sie sehen die Tendenz, dass unser Eigentümer weiter in Mobilfunk in Europa investiert. Das wird uns als Drei Gruppe stärken", sagte Trionow.

Premiumtarife statt Billigangeboten

In Österreich hatte Hutchison mit seinen Konkurrenten jahrelang mit Billigangeboten um jeden Kunden gerungen. Dieser Preiskampf ist mittlerweile zwar abgeflacht, weil die Anbieter verstärkt auf Premiumkunden setzen und versuchen, über spezielle Datentarife mehr Geld in die Kassen zu spülen. Doch Beobachter trauen dem Frieden am österreichischen Mobilfunkmarkt nicht. Zu groß ist die Sorge um neuerliche Preissenkungen eines Wettbewerbers, die erneut zu einem ruinösen Konkurrenzkampf führen könnten.

Preiskampf durch MVNOs wie Hofer

Zusätzlicher Druck könnte von Quereinsteigern - sogenannten MVNOs - kommen, die sich in das Mobilfunknetz bestehender Anbieter einmieten und dann mit eigenen Angeboten auf Kundenfang gehen. "Das wird ein ganz normales Marktverhalten sein, dass man natürlich schaut, wie man sich positioniert im Bereich der Preise, Leistung. Wir können viele Dinge anbieten, die ein MVNO so nicht anbieten kann", sagte Trionow.

Hutchison habe neben dem eigenen Marktanteil auch das Ziel im Auge, den Gewinn zu steigern. "Natürlich es geht um Marge. Es geht darum, die Deckungsbeiträge zu erwirtschaften, um weiter investieren zu können", sagte Trionow. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Firma unter anderem dank geringerer Kosten für IT und Werbung ein Betriebsergebnis (Ebit) von 170 Millionen Euro - 60 Prozent mehr als im Jahr davor.

(Reuters)

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