Ecuador: Vulkan Wolf auf Galapagosinseln ausgebrochen

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Der Berg auf westlicher Insel Isabela brach zuletzt 1982 aus, Lavaströme könnten seltene, vom Aussterben bedrohte Leguane gefährden. Für Bewohner und Touristen auf dem Archipel ist das Ganze auch ein Spektakel.

Puerto Ayora/Quito. Nach einem Vulkanausbruch auf Isabela, der größten Insel des Galapagos-Archipels im Ostpazifik, sind Tierschützer in Sorge um eine vom Aussterben bedrohte Leguanart. Der 1707 Meter hohe Vulkan Wolf war am Montag erstmals seit 1982 ausgebrochen, die Lavaströme stellten für die auf der Nordwestseite des Vulkans angesiedelten Leguan-Kolonien aber zunächst keine akute Gefahr dar, so die Nationalpark-Verwaltung.

Isabela (4588 Quadratkilometer) ist eine der westlichsten Inseln des Archipels, der rund 1000 Kilometer vor Ecuador liegt und 1832 von dem damals jungen Staat annektiert wurde. Die Insel sieht aus wie ein nach links gespiegeltes L und ist eine Verschmelzung aus einem halben Dutzend Vulkanen, Wolf liegt ganz im Norden. Wie die meisten der vulkanischen Galapagosinseln ist sie recht kahl und lebensfeindlich, weite Teile sind von Lavafeldern bedeckt. Einheimische Tiere sind vor allem Vögel, Pinguine, Land- und Seeleguane und mehrere Unterarten der berühmten Galapagos-Schildkröte. Nur etwa 2200 Menschen leben hier, großteils in Puerto Villamil ganz im Süden, 115 km von Wolf entfernt.

Auf Isabela leben die letzten als rosa Landleguane (Conolophus marthae) bekannten Drusenköpfe, eine Großechsenart. Sie wurde erst 1986 entdeckt. DNS-Studien haben ergeben, dass es sich bei ihnen um eine eigene Spezies handelt.

Die Parkverwaltung war von der Crew eines Touristenboots gewarnt worden, dass Wolf Asche und Lava speie. Mitarbeiter des Parks machten sich von einem Flugzeug aus ein Bild von der Lage. Die Lavaströme ergießen sich demnach bislang auf der Südostseite. Auf Fotos waren eine mehr als zehn Kilometer hohe Rauchsäule und Feuer zu sehen. Gefahr für Menschen besteht angeblich nicht.

Ursprung der Evolutionstheorie

1835 war der britische Naturforscher Charles Darwin auf Galapagos und sammelte durch das Studium der ganz speziellen lokalen Tier- und Pflanzenwelt Eindrücke, die in seine Evolutionstheorie mündeten. Heute sind die Inseln ein Nationalpark und ein beliebtes Ziel für Touristen. (wg/ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2015)

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