Behalte deinen Feind im Auge

Kolumne "Führungsfehler". Sie habe einen Verdacht, wer die Falschinformation lanciert hatte, sagt die Vorständin. Ein paar Zeitungen druckten sie ungeprüft ab. Only bad news is good news.

Es kostete die Vorständin Jahre, sich zu rehabilitieren. Beweisen könne sie ihrem Nebenbuhler nichts, sagt sie mit einer gewissen Bitterkeit in der Stimme. Sie hatten beide um denselben Job gerittert. Sie gewann, er verlor. Natürlich habe sie gewusst, dass Männer mit harten Bandagen kämpfen. Nur darauf war sie nicht vorbereitet.

Sie konsultierte Anwälte, Medienrechtler, doch sie hatte keinen ultimativen Beweis, wer die Falschinformation lanciert hatte. Man riet ihr ab, ihn zu suchen – dafür hätte sie sich selbst die Hände schmutzig machen müssen.

Zur Rede stellen konnte sie den Nebenbuhler auch nicht. Ohne Beweis hätte er alles abgestritten.

Also ließ sie Gras über die Sache wachsen. Behielt ihn im Auge. Platzierte ihn ganz bewusst nah bei sich selbst. "Ich habe Menschen, denen ich nicht vertrauen kann, gern in meiner Nähe", sagt sie und ihre Augen werden hart: "Da sehe ich besser, was sie tun."

Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com

Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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