Astrid-Lindgren-Preis geht an Meg Rosoff

Die Jugendbuchautorin "lässt keinen Leser unberührt", so die Jury. Für Romane wie "So lebe ich jetzt" und "Was wäre wenn" erhält sie den mit 540.000 Euro dotierten Lindgren-Preis.

Die amerikanisch-britische Jugendbuchautorin Meg Rosoff (59) bekommt den Astrid-Lindgren-Preis 2016. "In funkelnder Prosa schreibt sie über die Suche nach Sinn und Identität in einer eigentümlichen und bizarren Welt", begründete Jury-Chefin Boel Westin die Wahl in Stockholm. "Ihre mutigen und humorvollen Geschichten sind einzigartig. Sie lässt keinen Leser unberührt."

Rosoff konnte es am Dienstag zunächst nicht fassen, dass sie den mit knapp 540.000 Euro dotierten Preis bekommen sollte, der als wichtigster Preis für Kinder- und Jugendliteratur gilt. "Oh mein Gott, das ist fantastisch! Ich muss mich setzen, ich kann das nicht glauben", sagte sie kurz nach der Bekanntgabe am Telefon zu Westin.

Jury: Rosoff spricht alle Altersgruppen an

Die Werke der am 16. Oktober 1956 in Boston geborenen Autorin wie "So lebe ich jetzt" oder "Was wäre wenn" seien nicht nur etwas für Jugendliche, sondern sprächen alle Altersgruppen an, erklärte die Jury. Wie Astrid Lindgren verstehe Rosoff es, sich in junge Menschen hineinzuversetzen. Für ihre Jugendbücher, die in mehr als 20 Sprachen übersetzt sind, hat die Schriftstellerin bereits etliche Preise bekommen. Dazu zählen der Kinderbuchpreis der britischen Zeitung "Guardian" und der Deutsche Jugendliteraturpreis.

Die Harvard-Absolventin studierte nach ihrer Ausbildung in den USA Bildhauerei in London, bevor sie in die USA zurückkehrte und dort im Verlagswesen und der Werbebranche arbeitete. 1989 ging sie nach London zurück, wo sie sich ihren Lebensunterhalt zunächst ebenfalls bei Werbeagenturen verdiente und noch heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt.

Debüt "So lebe ich jetzt" 

Gleich ihr erster Roman "So lebe ich jetzt" (2004), in dem sie einen Bürgerkrieg in ihrer Wahlheimat England und dessen Auswirkungen auf Jugendliche beschreibt, wurde zum Erfolg und später verfilmt. Es folgten "Was wäre wenn", "Damals, das Meer", "Davon, frei zu sein", "Oh. Mein. Gott" und "Was ich weiß von dir".

Die Auszeichnung

2015 hatte die südafrikanische Organisation Praesa den Astrid-Lindgren-Preis für ihre Rolle bei der Leseförderung von Kindern bekommen.

Mit fünf Millionen schwedischen Kronen (540.000 Euro) gilt die Auszeichnung als weltweit höchstdotierte in der Kinder- und Jugendliteratur.

Verliehen wird der diesjährige Preis am 30. Mai in Stockholm.

(APA/dpa)

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