Stadt und Private hätten noch Platz für "Alt-Wien"-Kinder

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Mit dem Poker um die "Alt-Wien"-Kindergärten wackeln knapp 2300 Betreuungsplätze. Sowohl private Träger als auch bei der Stadt gibt es noch Kapazitäten.

Am Donnerstagnachmittag war eine Entscheidung über die "Alt-Wien"-Kindergärten noch immer nicht absehbar. Sollte der Deal platzen, müssen sich Eltern jedenfalls bis Ende August auf die Suche nach Alternativen machen. Sowohl bei großen privaten Trägern als auch bei der Stadt versicherte man, noch Kapazitäten zu haben. Einen Standort in Wohnnähe könne man freilich nicht garantieren, hieß es.

2300 Plätze stehen bei den 33 "Alt-Wien"-Standorten auf dem Spiel. Die SPÖ-nahen Kinderfreunde fungieren als größter privater Kindergartenträger in der Bundeshauptstadt. Der Verein betreut mit 12.000 Kinder an 160 Standorten deutlich mehr als zehn Prozent des Wiener Nachwuchses. "Wir können ab September noch rund 600 freie Plätze über alle Altersgruppen anbieten", sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Wobei man natürlich nicht einen Platz "gleich ums Eck" versprechen könne.

Hotline für besorgte Eltern

Konkrete Informationen über freie Plätze kann man über die Hotline 01/401 25-598 erfragen. Eltern, die sich wegen der neuen Situation Sorgen machen, beruhigte die Sprecherin: Man habe die Erfahrung gemacht, dass die Eingewöhnungsphase, wenn das Kind sie das erste Mal positiv erlebt habe, beim zweiten Mal in der Regel leichter sei.

Mit etwa 6000 Kindern ebenfalls ein wichtiger Player in der Kinderbetreuung ist die St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien. Hier könne man ab September 210 freie Plätze anbieten, hieß es. Wobei die größten Kapazitäten für Kinder von zwei bis sechs Jahren bestehen, für Jüngere gebe es nur "vereinzelt" Angebote. Konkrete, nach Bezirken aufgelistete Infos kann man auf der Website nikolausstiftung.at. Von "Alt-Wien"-Eltern habe es in den vergangenen Tagen schon einige Anfragen gegeben, aber keinesfalls massenhaft.

In der selben Größenordnung können auch die rund 80 Standorte des Vereins Kinder in Wien (KIWI), die sich um circa 6.700 Kinder kümmern, Plätze zur Verfügung stellen. "200 bis 300 sollten wir auf jeden Fall schaffen", meinte Geschäftsführerin Monika Riha. Das Angebot richtet sich an alle Altersgruppen. Anrufe bezüglich "Alt-Wien" habe es vor allem nach Bekanntwerden der Causa viele gegeben. "Es gab auch welche, die sich gleich umgemeldet haben, aber das waren keine 20", berichtete die Chefin.

Auch städtische Plätze vorhanden

Eine zumindest etwas aufmunternde Nachricht gibt es auch für die von einem möglichen "Alt-Wien"-Aus betroffenen Pädagogen. Alle drei Privateinrichtungen betonten, dass man stets auf der Suche nach gutem Personal sei und Bewerbungen mit Freude entgegennehme.

Plätze gibt es auch noch bei den städtischen Kindergärten. Wenig Probleme sollte es bei den Drei- bis Sechsjährigen geben, sagte MA 10-Leiterin Daniela Cochlar - auch wenn es freilich nicht immer der Wunschstandort sein könne. Eine größere Herausforderung sei die Unterbringung der Unter-Dreijährigen. Eltern steht jedenfalls weiterhin die Info-Hotline 01/277 55 55 offen.

(APA)

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