Insgesamt haben 65.000 Kleinkinder unter drei Jahren Krippen oder Tagesheime besucht. Der Anteil in dieser Altersgruppe hat sich innerhalb von zehn Jahren verdoppelt, im Vorjahr gab es aber einen leichten Rückgang.
Wien. Rund 25 Prozent der jüngeren Mädchen und Burschen werden in Österreich außer Haus versorgt. Demnach besucht jedes vierte Kind unter drei Jahren eine Kinderkrippe oder eine andere Betreuungseinrichtung. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Kindertagesheimstatistik der Statistik Austria hervor.
Damit hat sich der Anteil der betreuten Kleinkinder in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Zuletzt wurde der Anstieg allerdings gebremst: Im abgelaufenen Kindergartenjahr 2016/17 gab es sogar ein Minus.
Wie aus den von der Statistik Austria veröffentlichten Zahlen hervorgeht, haben im vergangenen Kindergartenjahr 65.057 Kinder unter drei Jahren eine Kinderbetreuungseinrichtung besucht. Exakt waren es 25,4 Prozent in dieser Altersgruppe. Verglichen mit dem Stand von vor zehn Jahren (10,8 Prozent) bedeutet das einen starken Anstieg um 39.339 Kinder. Allerdings wurde der Zuwachs zuletzt gebremst. Denn im Vorjahr gab es einen leichten Rückgang von 25,5 auf 25,4 Prozent.
Minus in Niederösterreich
Deutlich ist das Minus in Niederösterreich ausgefallen, wo 2015 noch 24,6 Prozent der unter Dreijährigen eine Kinderbetreuungseinrichtung besucht haben, 2016 waren es 22,9 Prozent. Geringere Betreuungsquoten gibt es auch im Burgenland (von 30,5 auf 30,3 %) und in Wien (von 45,1 auf 44,3 %). Im Österreich-Vergleich sind Wien und das Burgenland damit allerdings dennoch die Spitzenreiter. Am geringsten ist der Anteil der Kleinkinder in Kinderkrippen in der Steiermark (14,2 Prozent) und in Oberösterreich (15,4 Prozent).
Vom EU-weit vereinbarten „Barcelona-Ziel“, wonach ein Drittel der Kleinkinder Betreuungseinrichtungen besuchen sollten, ist Österreich mit rund 25 Prozent noch weit entfernt. Dieses Ziel hätte bereits 2010 erreicht werden sollen. Fast flächendeckend werden Kindergärten dagegen von den älteren Kindern genützt: Österreichweit sind es 93,4 Prozent der Drei- bis Fünfjährigen. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.08.2017)