Erfahrung fürs Leben inklusive

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Internationalität wird im Wirtschaftsl ben immer wichtiger. Die Fachhochschulen bereiten auch hierfür ideal vor und unterstützen ihre Studierenden nach Kräften bei uslandsaufenthalten.

Ein altes Sprichwort sagt, dass man mindestens einmal im Leben eine Weile unter einem anderen Kirchturmschatten gelebt haben sollte. Und moderne Karriereratgeber sagen unisono, dass sich internationale Erfahrungem im Lebenslauf ganz ausgezeichnet machen. Für die Studenten und Studentinnen an den Fachhochschulen Österreichs sind diese wichtigen Lebenserfahrungen im Studienpaket von Anfang an inkludiert. Egal, ob es um ein Auslandssemester an einer der zahlreichen Partnerhochschulen in der ganze Welt geht oder um ein internationales Praktikum: Die International Offices auf fast jedem Campus stehen den Studierenden mit Rat und Tat zur Seite und helfen bei komplizierteren Themen wie Anrechnung der im Ausland erworbenen ECTS-Punkte und Joint- oder Double Degree-Studien in Kooperation mit ausländischen Hochschulen, aber auch bei ganz alltäglichen Fragen rund um einen Auslandsaufenthalt.


Unterstützung, die die Studierenden gern in Anspruch nehmen, um Erfahrungen mit anderen Arbeitsweisen zu machen, ihre Sprachkenntnisse zu erweitern oder sich einfach auf eine andere Mentalität einlassen zu können „und wirklich zu begreifen, dass die Dinge anderswo eben anders, aber nicht richtig oder falsch sind“, wie Christina Fink, Masterstudentin Informatik an der FH Wiener Neustadt, es auf den Punkt bringt. Die 24-Jährige hat soeben ihr Auslandssemester an der Universität Bangkok absolviert, und dort nicht nur viel fachliches gelernt, sondern vor allem auch ihren Horizont erweitert, wie sie erzählt. „Mir ging es von Anfang an auch darum, den Asian beziehungsweise Thai approach kennenzulernen“, berichtet sie, und das ist ihr auch gelungen. Von den Uniformen, die ihre einheimischen Mitstudierenden selbstverständlich tragen und ohne die auch sie nicht zu Prüfungen hätte antreten wollen bis zur entspannteren Lebenseinstellung, die sie gern auch in der Heimat beibehalten möchte: „Ich versuch wirklich, Dinge aus einmal anders zu sehen“, berichtet sie von neuen Perspektiven. Zu den wichtigsten Mitbringseln ihrer Zeit in Asien gehört aber vor allen ein neues, internationales Netzwerk von Freunden, Komilitonen und Komilitoninnen, mit denen sie über die sozialen Medien auch weiterhin in Kontakt bleiben will. Und von denen der oder die eine oder andere demnächst über ein Austauschprogramm an eine FH in Österreich kommen wird.

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Ans andere Ende der Welt – zumindest von Europa aus gesehen – hat es Lena Haas während ihres Bachelor-Studienganges „Management internationaler Geschäftsprozesse“ an der FH Joanneum geführt. Die 23-Jährige verbrachte ihr Auslandssemester an der Universität von Santiago de Chile- „Das Auslandssemester ist bei uns Pflicht, aber eine sehr angenehme Pflicht“, lacht Haas, „und ich konnte wirklich unter super Partner-Unis wählen.“ Geholfen haben ihr bei der Qual der Wahl Präsentationen von Rückkehrern, die das Büro für international Relations an ihrer FH jedes Jahr für die angehenden Auslandsstudentinnen und Studenten organisiert. „Da bekommt man zwei Tage lang alle möglichen Informationen“, berichtet sie, und das nicht nur über die großen, wichtigen Fakten, sondern auch über all die kleinen Dinge, die das Leben im gewählten Land so mit sich bringt. „Dazu gehören so Details wie die Tatsache, dass man nach Chile keine Nüsse und keinen Käse einführen darf oder auch Tipps in Sachen Wohnung, wenn beispielsweise keine Unterkünfte in Studentenheimen angeboten werden.“

Entsprechend gut vorbereitet und unterstützt konnte Haas dann ihre Zeit in Südamerika wirklich dafür nutzen, sich auf die Inhalte ihres Studiums und die so andere Mentalität einzulassen. „Inhaltlich hab ich wirtschaftspolitisch unheimlich viel mitgenommen, vor allem die Public Policy-Vorlesungen waren sehr spannend“, erinnert sie sich. „Und davon abgesehen war der größte persönliche Gewinn für mich, dass ich mir eine Spur der dortigen Lebenseinstellung mitnehmen konnte, im Sinne von ‚so schlimm kann’s gar nicht sein“, lacht sie. Ein Einstellung, die sie nach ihrer Rückkehr manchen voraus hatte, wie sie berichtet: „Die chilenische Uni hat dann fünf Monat gebraucht, um unsere Credits weiter zu leiten, das hat dann hier schon einige nervös gemacht. Nur uns nicht, die wir dort waren; wir wussten, dass das völlig normal ist.“

Für Cornelia Neuwirt hat dagegen die Sprache den Ausschlag für die Standortwahl für ihr Auslandssemester gegeben: „Ich konnte Englisch schon auf Muttersprachler-Niveau und wollte die Gelegenheit nutzen, eine neue Sprache dazuzulernen“, berichtet die Studierende des Bachelorstudienganges „Marketing & Sales“ an der FH Campus 02, „und hab mich daher für Lissabon entschieden.“ Was der 23-Jährigen aber keinesfalls schwergefallen ist, „zumal mich die südländische Kultur auch fasziniert hat.“ Neben der Sprache hat die FH-Studentin während ihres Auslandsaufenthaltes noch etwas ganz anderes gelernt, nämlich wie praxisorientiert ihre Ausbildung daheim bereits gewesen ist. „Ich habe dort im Rahmen des Studiums an einem Projekt für Uber Portugal mitgearbeitet und konnte dafür ein Kommunikationskonzept anwenden, dass ich bereits an meiner Heim-FH für ein Grazer Unternehmen entwickelt hatte“, berichtet sie. „Davon waren dort alle ganz begeistert und es war einfach schön zu sehen, dass es etwas bringt, was wir hier lernen und machen.“

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