Vandalismus: Nicht klagen! Handeln!

Die Stadt Krems wirkt dem Vandalismus erfolgreich entgegen

Krems. Die Jugendkoordinatorin der Stadt Krems, Simone Göls, sowie der Abteilungsinspektor der Kriminalabteilung der Kremser Polizei, Leopold Steiner, sind sich einig, dass Vandalismus meist mit übermäßigem Alkoholkonsum oder sogar Drogenmissbrauch gekoppelt ist. „Jugendliche, die Vandalismus betreiben, kommen meist aus einem problematischen Elternhaus, in dem man sich zu wenig Zeit für die Sprösslinge nimmt, oder nehmen kann“, meint der Kriminalpolizist Leopold Steiner.

Weiters berichtet er, dass Jugendliche, welche bei Vandalenakten erwischt werden, lange an Schadens-Wiedergutmachungen zahlen. So wie ein Lehrling zum Beispiel, der im Rausch eine mittelalterliche Statue beschädigte und auch heute noch, zwei Jahre später, die teure Restauration abzahlt. Gerichtliches Vorgehen gegen jugendliche Täter wird meist eingestellt, sie kommen oftmals mit Schadens-Wiedergutmachungen, Verwarnungen und/oder mit Sozialarbeiten davon.

Zudem werden solche Vergehen im Strafregister gespeichert und können von einem zukünftigen Arbeitgeber eingesehen werden. Ein Eintrag in ein derartiges Register mindert sicherlich die Chancen am Arbeitsmarkt und hinterlässt keinen guten Eindruck. „Doch meist werden die Täter gar nicht erwischt“, bedauert Simone Göls, „ dann müssen die Opfer für die Schäden aufkommen, auch wenn es sich nur um umgeworfene Blumentöpfe handelt.“ Mit Hilfe vermehrter Polizeipatrouillen, Türsteher und mit mehr Security-Personal in Discotheken im Lokalviertel der Stadt versucht man die Schäden zu minimieren. Durch das Handeln der Stadt Krems gab es in den letzten Jahren, nicht wie in anderen Städten, immer mehr, sondern eine nach unten tendierende Zahl an Vandalenakten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.06.2008)

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