Facebook: Chance oder Gefahr?

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Das Potenzial von Facebook. Social Networks bergen nicht nur Gefahren, sondern auch ein hohes Potenzial für Unternehmen und User. Doch das ist vielen Jugendlichen nicht bewusst.

Wien. „Die Party-Bilder die heute auf Facebook stehen, können dich morgen um Chancen bei der Job-Suche bringen!". Ein Satz den fast jeder Jugendlicher schon ein paar Mal gehört hat. Und trotzdem haben fast alle Jugendliche ein Facebook-Profil, das ihr ganzes Leben offenbart. Aber hat Facebook nur negative Seiten? Können Social Networks in ihrer Vielfalt nicht auch eine Bereicherung für die Gesellschaft darstellen?

Das Potenzial, das Facebook im B2C-Bereich, also im Kontakt von Unternehmen zu Konsumenten birgt, wird in Österreich zu gerne vernachlässigt. Zwar gibt es zahlreiche Aktionen von Unternehmen um via Facebook neue Kunden zu gewinnen und Kunden zu binden, jedoch gibt es noch deutliches Ausbaupotenzial. Die Möglichkeiten der Kundenkommunikation sind auf Facebook unbegrenzt und haben dadurch eine neue Dimension für Unternehmen eröffnet. Einer Umfrage unter 262 Schülern der Wiener Schumpeter BHAK/BHAS zufolge sind bereits 92 Prozent der Jugendlichen auf Facebook präsent. Dementsprechend groß ist die Ansprechbarkeit der Zielgruppen mittels Social Networks. Eine gezielte Werbeaktion via Facebook ist mindestens genauso effektiv wenn nicht effektiver als die bisherigen Marketingmaßnahmen.

Personalchefs und Facebook

Im Zeitalter, in dem jeder 24 Stunden am Tag Zugang zu Internet hat und dadurch auch Social Networks rund um die Uhr zugänglich sind, müssen Unternehmen ihre Internetpräsenz ausbauen und perfektionieren - auch mit der Hilfe von Social Networks. Zahlreiche Beispiele wie Unternehmen Facebook erfolgreich für ihre Marketingzwecke genutzt haben gibt es bereits, vor allem aus Übersee. Auch das Medienecho solcher Aktionen ist nicht zu unterschätzen, wie etwa bei der Aktion „Whopper Sacrifice": Burger King versprach jedem, der zehn Freunden auf Facebook die Freundschaft kündigte, einen gratis Whopper. Facebook setzte der Aktion jedoch ein Ende, nachdem tausende Teilnehmer ihre Freundschaften aufgaben.

Facebook und Co gibt Unternehmen die Möglichkeit, Mund-Propaganda zu forcieren und daher wirtschaftlich von sozialen Netzwerken zu profitieren. Aber nicht nur Unternehmen können von Facebook profitieren. Immer häufiger greifen Personalchefs auf Online-Suchen in Social Networks bei der Entscheidungsfindung in Personalfragen zurück. Vor allem wird nach Party-Fotos, Rechtschreibfehlern, Hinweisen über Hobbies und Vorlieben gesucht. Durch ergänzende Informationen aus dem Internet wird die Personalentscheidung um eine neue Ebene erweitert. Wichtig ist daher einen vorteilhaften Internetauftritt zu gestalten und nicht jede Information für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Wichtig ist es also, für Personalchef relevante Informationen so im Internet zu platzieren, um bei der Jobsuche einen Vorteil daraus ziehen zu können. Die Jugendlichen scheinen sich aber dieser Tatsachen nicht bewusst zu sein. Aus der Umfrage an der HAK geht hervor, dass 63 Prozent der Jugendlichen glauben, ihr Internetauftritt habe keine Auswirkungen auf ihr künftiges Berufsleben.

Doch auch Jugendliche, die keine Informationen über sich im Internet preisgeben, machen keine Werbung für sich. Schließlich gehören Social Networks zum Leben eines Jugendlichen dazu. Denn die Umfrage an der HAK brachte zu Tage: Selbst (Liebes-)Beziehungen werden über Social Networks geschlossen. vm, fz

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