Billiges Jugendticket ab Herbst 2013 bundesweit

Billiges Jugendticket Herbst 2013
Billiges Jugendticket Herbst 2013(c) FABRY Clemens
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In Ostösterreich können Jugendliche bereits um 60 Euro pro Jahr öffentliche Verkehrsmittel nützen. Familienminister Mitterlehner bereitet nun eine Ausweitung vor.

Wien. Jugendliche in Ostösterreich können bereits seit September dieses Jahres mit einem eigenen Jugendticket um 60 Euro pro Jahr öffentliche Verkehrsmittel nützen. Diese Regelung in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland steht vor einer Ausweitung. Familien- und Jugendminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) kündigt jetzt im Gespräch mit der „Presse" an, dass dieses Modell eines billigen Jugendtickets auch in weiteren Bundesländern zur Anwendung kommen soll. Die Ausweitung der Aktion ist ab dem Schuljahr 2013/14, also ob dem Herbst kommenden Jahres, vorgesehen. Damit würde die Umsetzung knapp vor dem regulären Termin der nächsten Nationalratswahl 2013 erfolgen.

„Wir werden versuchen, bis zum nächsten Schuljahr in allen Bundesländern entsprechende Regelungen zu schaffen", erläutert der Ressortchef. Nach der Einführung in den drei östlichen Bundesländern, wo bereits rund 300.000 Jugendliche von dieser kostengünstigen Möglichkeit von 60 Euro Gebrauch machen, die öffentlichen Verkehrseinrichtungen ganzjährig - auch in den Ferien - in Anspruch zu nehmen, sei das Ministerium mit weiteren Bundesländern bereits in konkreten Verhandlungen.

Vorerst in Kärnten, Oberösterreich, Tirol

Konkret sind das Oberösterreich, Tirol und Kärnten. Für Kärnten gibt es inzwischen bereits ein fertiges Modell: Dort soll die Aktion ab dem Schuljahr 2013/14 mit einem Jugendticket für 60 Euro anlaufen, in der Folge würde das Ticket dann 96 Euro kosten, wie im Familien- und Wirtschaftsministerium erläutert wird. Ziel ist letztlich eine bundesweite Einführung, wobei eine Wahlmöglichkeit zwischen dem bisherigen und dem neuen System möglich sein soll.

Mit dem Jugendticket wurde die bisherige Form der Schülerfreifahrt, die de facto auf den Schulweg konzentriert war, neu geregelt. Voraussetzung für die Nutzung ist, dass der betreffende Schüler oder Lehrling seinen Hauptwohnsitz in einem der drei Bundesländer hat oder dort zur Schule geht. Nach dem Erfolg in den drei Vorreiter-Bundesländern ist der Wunsch nach einem derartigen Jugendticket von anderen Landespolitikern, aber auch von Jugendorganisationen etwa in Oberösterreich, Salzburg oder Tirol laut geworden.

„Gewöhnung an Öffis"

Ob es auch in den anderen Bundesländern genau bei 60 Euro für dieses Jugendticket bleibt, ist noch nicht fix. „Ich will mich noch nicht auf einen Betrag festlegen", erklärt Mitterlehner. Das hänge auch von den jeweiligen finanziellen Möglichkeiten ab. Er wolle aber jedenfalls vermeiden, dass Jugendliche in Wien 60 Euro zahlen müssten, während für dieses Ticket in einem anderen Bundesland beispielsweise 120 Euro zu zahlen seien. „Wir werden schauen, dass wir eine angemessene, vergleichbare Lösung zustandebringen", versichert der Familien- und Jugendminister. Ein Problem ist dabei, dass es in manchen Ländern noch keine einheitlichen Zonen gibt.

Bemerkenswert sind auch die Begründung, die Mitterlehner für die Ausweitung des Jugendticket nennt. Damit werde einerseits der Lebenssituation junger Menschen entsprochen, die eben nicht nur die Wege vom Wohnort zur Schule und umgekehrt, sondern auch zu Verwandten oder zu Freizeiteinrichtungen zurücklegen müssten. Andererseits, so unterstreicht Mitterlehner, „sehe ich es auch als wichtigen Beitrag zur Gewöhnung der Jugend an öffentliche Verkehrsmittel". Das werde helfen, in Hinkunft die Probleme mit der Mobilität zu lösen.

Sparkurs nicht gefährdet

Für die Ausweitung des Projekts auf das gesamte Bundesgebiet ist eine eigene Basis durch eine Änderung des Gesetzes für den Familienlastenausgleichsfonds (Flaf) notwendig. Aus diesem werden diverse Leistungen für Familien und Jugend wie etwa auch die Familienbeihilfen bezahlt. Diese stand am Dienstagabend im Nationalrat auf der Tagesordnung. Schwierigkeiten bei der Einhaltung des von der Koalition bis 2016 beschlossenen Sparkurses erwartet der Familienminister dadurch nicht: Diese Lösung müsse sich im Bereich des Budgetpfades ausgehen, versichert Mitterlehner.

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