Zentralmatura: Erst eine Schule startet freiwillig früher

Zentralmatura Eine Schule startet
Zentralmatura Eine Schule startet(c) REUTERS (LISI NIESNER)
  • Drucken

Das Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal bietet als erste und bisher einzige Schule im Frühling 2014 die komplette neue Reifeprüfung an. An 95 Prozent der AHS werden einzelne Maturafächer teilzentral abgeprüft.

Das Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal (Kärnten) ist die erste – und bislang auch einzige – Schule, an der im Frühjahr 2014 die komplette Zentralmatura durchgeführt wird. Das hat der aus Eltern, Lehrern und Schülern bestehende Schulgemeinschaftsausschuss (SGA) beschlossen. 28 Schüler der derzeitigen 7a werden demnach die Matura nach komplett neuem Modus absolvieren. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) sprach am Donnerstag bei einer Pressekonferenz von einem „wichtigen Signal für alle Betroffenen“. Sie hofft, dass St. Paul als „Eisbrecher“ fungiert  - und sich noch andere Schulen anschließen.

Ursprünglich hätten 2014 alle AHS (und ab 2015 alle berufsbildenden höheren Schulen) verpflichtend die Zentralmatura absolvieren sollen. Der Start war allerdings jeweils um ein Jahr verschoben worden, nachdem die Schulpartner vor allem im Fach Mathematik mangelnde Vorbereitung der Schüler kritisiert hatten. Allerdings können Schulen dann zum ursprünglichen Termin loslegen, wenn je zwei Drittel der Eltern-, Schüler-, und Lehrervertreter zustimmen. 

Matura-Coaches für Zentralmatura

Jene Schulen, die wie St. Paul in allen Fächern zum ursprünglichen Termin starten wollen, müssen dies bis Ende Jänner 2013 im SGA beschließen und bis Ende Februar dem Ministerium bekannt geben. Sie erhalten vom Bildungsinstitut BIFIE besondere Unterstützung: Sogenannte Matura-Coaches – in St. Paul ist dies der Wiener BIFIE-Chef Peter Simon – sollen im Kontakt mit Lehrern, Schülern und Eltern direkt am Standort bei der Umsetzung helfen. Außerdem gibt es für die teilnehmenden Klassen zu Beginn der 8. Klasse Kompetenzchecks und zum Halbjahr eine Probe-Zentralmatura.

An einem Großteil der AHS wird die neue Reifeprüfung immerhin zumindest teilweise umgesetzt werden. So werden im kommenden Frühling an rund 95 Prozent der AHS in einzelnen Fächern Schulversuche zur neuen Matura stattfinden. Nach derzeitigem Stand bieten im Schuljahr 2013/14 306 Standorte im Schulversuch die Zentralmatura im Fach Englisch an, 177 im Fach Französisch, 71 im Fach Latein, 58 im Fach Deutsch, 54 im Fach Italienisch, 49 im Fach Spanisch und 32 im Fach Mathematik. Im Jahr darauf sollen es noch mehr sein.

Der neue Starttermin für die Zentralmatura – Frühling 2015 für die AHS und 2016 für die BHS – ist für Ministerin Schmied jedenfalls „unumstößlich“, wie sie bei der Pressekonferenz sagte.

Zentralmatura

Die 2009 beschlossene Zentralmatura (eigentlich: standardisierte kompetenzorientierte Reife- und Diplomprüfung) besteht aus drei Säulen: Wirklich zentral ist dabei nur der schriftliche Teil, der am selben Tag in ganz Österreich mit identen, zentral vorgegebenen Aufgabenstellungen stattfindet. Beurteilt werden die Klausuren vom jeweiligen Klassenlehrer anhand eines standardisierten Rasters. Zusätzlich gibt es noch eine vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) bzw. Diplomarbeit sowie eine mündliche Prüfung.

(APA/beba)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.