"Privatschulen sind Erfolgskonzepte in der Bildungslandschaft", sagt BZÖ-Chef Josef Bucher. Künftig sollen sie alle Kinder kostenlos besuchen können.
Das BZÖ will eine "absolute Runderneuerung des Schulsystems" und setzt dabei auf den massiven Ausbau von Privatschulen. Mindestens die Hälfte aller Schulen sollen künftig als Privatschulen organisiert sein, für die Schüler soll deren Besuch gratis sein, so BZÖ-Chef Josef Bucher. Finanziert werden soll das durch eine Umstellung des Systems "von der Objekt- zur Subjektfinanzierung". Derzeit besuchen rund zehn Prozent der Kinder in Österreich eine Privatschule.
"Privatschulen sind Erfolgskonzepte in der Bildungslandschaft, denen man viel größeres Augenmerk schenken sollte", betonte Bucher. Derzeit könnten sich diese aber nur finanziell Bessergestellte leisten, was zu einer Spaltung der Gesellschaft führe. Nach Buchers Vorstellungen sollen künftig alle Kinder - nach Absolvierung einer Eingangsprüfung - kostenlos Privatschulen besuchen können. Jedes Kind solle vom Staat eine bestimmte Summe - etwa 4000 Euro - mitbekommen, mit dem es sich unabhängig von Schulsprengeln an der Schule seiner Wahl anmelden könne. "Jedes Kind hat sich verdient, in eine Privatschule zu gehen, egal welcher Herkunft und sozialer Schicht." An welcher Einrichtung man sich auch anmelde, am Ende müsse man die Bildungsstandards erfüllen.
Derzeit würde ein Schüler laut Studien den Staat rund 9.700 Euro kosten, so Bucher. Nicht-konfessionelle Privatschulen würden dagegen würden pro Schüler höchstens rund 1.000 Euro pro Jahr erhalten und müssten Schulgeld einheben. Dies sei eine massive Ungleichbehandlung. Als Vorbild nannte der BZÖ-Chef die Niederlande, wo rund 76 Prozent der Schüler eine Privatschule besuchen und das pro Schüler nur rund 7.900 Euro pro Jahr ausgebe.
Modellregion Kärnten
Der BZÖ-Chef ist überzeugt, dass sich genügend Investoren finden, die etwa vom Staat geschlossene Schulen übernehmen wollen. So könnten etwa Spezialisierungsmöglichkeiten - etwa im Tourismus - geschaffen und das Lehrerdienstrecht umgangen werden. Überhaupt seien die Lehrer bzw. deren Vertretung das eigentliche Problem des österreichischen Schulsystems: "Alle Reformbewegungen werden im Beton der Lehrergewerkschaft erstickt." Deshalb sollen etwa pragmatisierte Lehrer ähnlich wie bei Post und Telekom in einen Pool überführt werden, wo ihnen der Unterricht in einer Privatschule schmackhaft gemacht wird. Als Modellregion für seine Vorstellungen schwebt Bucher Kärnten vor.
(APA)