Migranten an Volksschulen extrem ungleich verteilt

Migranten Volksschulen extrem ungleich
Migranten Volksschulen extrem ungleich(c) Clemens Fabry
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Im Wien Margareten haben 89 Prozent der Volksschulkinder eine andere Erstsprache als Deutsch, in Zwettl nur ein Prozent. In Kärnten haben insgesamt am wenigsten Kinder Migrationshintergrund.

Schüler mit einer anderen Erstsprache als Deutsch sind in Österreich extrem ungleich verteilt. Je nach politischem Bezirk schwankte der Anteil der Volksschüler mit anderer Erstsprache im vergangenen Schuljahr zwischen einem und 89 Prozent. Der geringste Wert stammt aus Zwettl, der höchste aus Wien-Margareten. Das zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage.

Österreichweit betrachtet liegt der Anteil der Volksschüler mit anderer Erstsprache als Deutsch bei knapp einem Viertel. Nach Bundesländern betrachtet am höchsten ist er in Wien mit 54 Prozent, gefolgt von Vorarlberg mit 28 Prozent, Salzburg mit 22 Prozent, Oberösterreich mit 21 Prozent, Tirol mit 17 Prozent, Niederösterreich mit 16 Prozent, Burgenland mit 15 Prozent, Steiermark mit 14 Prozent und Kärnten mit zwölf Prozent.

Mehrer Wiener Bezirke über zwei Drittel

Die enormen Unterschiede zeigen sich erst bei einer bezirksweisen Betrachtung: Im Wiener Bezirk Margareten liegt der Anteil der Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch an den Volksschulen bei 89 Prozent - das sind 924 von 1038 Kindern. Die beiden Bezirke Rudolfsheim-Fünfhaus und Ottakring liegen bei je 80 Prozent, die Brigittenau bei 79 Prozent und Meidling bei 70 Prozent. In Wien am niedrigsten ist der Anteil in Hietzing mit 22 Prozent.

Abseits von Wien kommen die Bezirke Wels (Stadt) mit 58 Prozent, Salzburg und Linz (jeweils Stadt) mit 45 Prozent, Steyr (41 Prozent), Wiener Neustadt (38 Prozent), Graz (Stadt) und Dornbirn (je 37 Prozent) sowie Innsbruck (Stadt; 36 Prozent) auf die höchsten Werte. Unter fünf Prozent liegen Zwettl (ein Prozent), Waidhofen an der Thaya und Lienz (je zwei Prozent), Deutschlandsberg, Rust (Stadt; je drei Prozent), Hermagor, Rohrbach, Urfahr-Umgebung, Murau und Voitsberg (je vier Prozent).

Migranten-Anteil in Hauptschulen noch höher

Noch höher sind die Anteile von Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch an den Hauptschulen Wiens, wobei es für diese Altersstufen mit Neuen Mittelschulen und AHS-Unterstufen auch andere Schultypen gibt. An den Hauptschulen in Wien-Margareten und Wien-Hernals liegt der Anteil von Kindern mit anderer Erstsprache bei je 93 Prozent (553 von 595 bzw. 440 von 474), auf mehr als 80 Prozent kommen auch die Bezirke Alsergrund, Ottakring (je 88 Prozent), Brigittenau (83 Prozent) und Rudolfsheim-Fünfhaus (81 Prozent).

In etwa gleich hoch ist der Anteil von Kindern mit anderer Erstsprache an Hauptschulen und Neuen Mittelschulen. Allerdings existieren in manchen Bezirken noch keine Mittelschulen, wodurch ein Vergleich nicht überall möglich ist.

(APA)

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