Schmied will Lehrer-Arbeitsplätze neu organisieren

Schmied will LehrerArbeitsplaetzen aufmotzen
Schmied will LehrerArbeitsplaetzen aufmotzen(c) Clemens Fabry
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Unterrichtsministerin Schmied will die Arbeitsplatzsituation verbessern und sich dabei auch von anderen Organisationen wie großen Beratungsunternehmen inspirieren lassen.

Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) will im Zuge von Schulneu- und umbauten an Bundesschulen die oft kritisierte Arbeitsplatzsituation von Lehrern verbessern. "Das ist aber nicht nur eine Frage der Quadratmeter, sondern auch eine Frage der Büroorganisation", betonte die Ministerin. Bei einer Schulbaukonferenz im Mai soll deshalb auch Lehrerarbeits- und Arbeitsplatzorganisation Schwerpunktthema sein.

Nicht jeder braucht Platz im Konferenzzimmer

Es stehe außer Frage, dass Lehrer Arbeitsplätze benötigen, betonte Schmied. Die Frage sei aber, wie man diese organisiere. Man müsse sich ansehen, wo man Konferenzsituationen, Arbeitsplätze oder Raum für Kommunikation etwa für Schüler-Eltern-Lehrer-Gespräche brauche. So gebe es schon jetzt Beispiele wie das Theresianum in Wien, wo es keinen Konferenzraum mehr gibt und Lehrer auch Chemiesaal, Labors oder Bibliothek als Arbeitsplatz nutzen. "Es ist nicht so, dass jeder auf jeden Fall seinen Platz im Konferenzzimmer braucht." Schmied will sich dabei auch von der Arbeitsplatzgestaltung in anderen Organisationen wie großen Beratungsunternehmen inspirieren lassen.

Sieben Großprojekte um 99,5 Mio. Euro

Im Jahr 2013 sind an Bundesschulen sieben Großprojekte mit einem Gesamtvolumen von 99,5 Mio. Euro geplant, bei der Mehrzahl geht es um Ausbau und Adaptierung bereits bestehender Bauten. Heuer kommen drei AHS in Niederösterreich (BG/BRG Gmünd, BG Krems, BG/BRG St. Pölten), das BG/BRG Wels (Oberösterreich), das BG Seekirchen (Salzburg), die HAK Feldbach (Steiermark) und die HAK/HAS Lustenau (Vorarlberg) zum Zug. Realisiert werden etwa ein Zubau für Nachmittagsbetreuung, thermische Sanierung, barrierefreie Zugänge oder neue Räume für offenes Lernen, schilderte Wolfgang Gleisssner, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft.

Die meisten Mittel sollen in die BHS fließen, da es dort "eine besonders bedrängte Situation an den bestehenden Standorten" gebe, so Schmied. Doch auch in Gymnasialstandorte werde investiert, betonte die Ministerin. Und auch bei den Bundesländern gebe es keine Ungleichbehandlung: "Weil ich schon gehört habe, das eine oder andere Bundesland fühlt sich benachteiligt - Niederösterreich kann es nicht sein", so die Ministerin mit Verweis auf die drei dort für 2013 geplante Großprojekte.

Raum für ganztägige Schulformen

Inhaltlicher Schwerpunkt neben Umbauten für offenes Lernen und bessere Lehrerarbeitsplätze ist auch die Schaffung von Raum für ganztägige Schulformen an den 320 Bundesschulen. Für die rund 6.000 Pflichtschulen sind hingegen die Gemeinden zuständig.

Der Bundesschulentwicklungsplan ist jeweils auf zehn Jahre angelegt. Für die Jahre 2008 bis 2018 stehen insgesamt 1,662 Mrd. Euro zur Verfügung, davon wurden bereits 577,3 Mio. Euro verbaut, aktuell in Bau sind Projekte um 379,85 Mio. Euro.

Welche Projekte realisiert werden, wird dabei laut Schmied "nicht in einem Planungsgremium am Minoritenplatz" entschieden, sondern unter voller Einbindung der Regionen und Bundesländer. Für Planung und Abwicklung ist die BIG in Absprache mit dem Ministerium zuständig. Sie übernimmt die Vorfinanzierung, das Ministerium zahlt die Investition in Form von Mieten zurück. 40 Prozent der BIG-Bauten fallen in den Bildungsbereich.

(APA)

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