Immer mehr Deutsche machen Lehramt in Österreich

Immer mehr Deutsche machen
Immer mehr Deutsche machen(c) Clemens Fabry
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An den Unis hat sich die Zahl der deutschen Lehramtsstudenten in vier Jahren verdoppelt, auch an den PH ist sie stark gestiegen. Als Grund wird der Numerus Clausu vermutet.

Immer mehr Deutsche lassen sich in Österreich zum Lehrer ausbilden - und das, obwohl der Abschluss aus Österreich nicht sofort zum Unterrichten in der Heimat berechtigt, da in jedem deutschen Bundesland eigene Anstellungs-Voraussetzungen gelten. An den Pädagogischen Hochschulen ist die Zahl deutscher Studenten zwischen Herbst 2007 und Herbst 2011 von 191 auf 355 gestiegen. An den Unis hat sich die Zahl deutscher Studenten in den Lehrämtern in diesem Zeitraum von 299 auf 673 mehr als verdoppelt. Im vergangenen Harbst gab es eine weitere Steigerung auf 753. Der Gesamtanteil der Deutschen an den Lehramtsstudenten bleibt mit rund drei Prozent an Uni wie PH aber gering.

Als Grund für den Wechsel der deutschen Studenten an österreichische Lehrerausbildungseinrichtungen vermutet Peter Stegelmann vom deutschen Bildungsconsulting-Unternehmen Edu-Con den teils "ziemlich strengen" Numerus Clausus für Lehrämter. In Österreich gibt es derzeit an den PH Aufnahmeprüfungen, an den Unis ist der Zugang frei.

Nicht alle kehren wieder zurück

Seit 2003 müssen Berufsausbildungen, die mindestens drei Jahre dauernd, in anderen Unionsländern anerkannt werden. Es kann allerdings ein Anpassungslehrgang nötig sein. Zu einem solchen kann man in Deutschland allerdings auch dann verpflichtet werden, wenn die Ausbildung in dem einen Bundesland gemacht hat und in dem anderen unterrichten will. Stegelmann berichtet etwa von "kuriosen Fällen", in denen auch deutsche Studenten "Didaktik der deutschen Sprache" nachholen mussten, weil ja in einem anderen Bundesland anderes Deutsch gesprochen werde.

Stegelmann geht allerdings davon aus, dass längst nicht alle Deutschen, die sich in Österreich zum Lehrer ausbilden lassen, auch in die alte Heimat zurückkehren. So wisse man aus Untersuchungen zu den Niederlanden, dass rund 19 Prozent nach dem Abschluss im Studienland bleiben, um dort zu arbeiten.

(APA/Red.)

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