FPÖ gegen Master für alle

FPoe gegen Master fuer
FPoe gegen Master fuer(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Warum künftig selbst Lehramtskandidaten der bisherigen Hauptschulen ein Masterstudium vorweisen müssen, ist für die FPÖ nicht nachzuvollziehen.

"Verhandlungsbereit" hat sich BZÖ-Bildungssprecherin Ursula Haubner zur Reform der Lehrerausbildung gezeigt. Ansätze "wie die gemeinsame Ausbildung" klängen durchaus positiv, allerdings vermisse man den vorschulischen Bereich. Als "unüberlegt und nicht an die tatsächliche Situation angepasst" kritisierte indes Unterrichtssprecher Stefan Markowitz vom Team Stronach die Pläne. Es sei sinnlos, dass trotz unterschiedlicher Pädagogik Lehrer für AHS und Neue Mittelschule gemeinsam ausgebildet würden. Außerdem wolle nicht jeder Lehrer an einer AHS unterrichten und dafür eine längere Ausbildung absolvieren.

"Belastung mit nicht verwendbaren Inhalten"

FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz begrüßt zwar ausdrücklich die Einführung von Aufnahmeverfahren für alle künftige Lehramtsstudenten, hat aber ein Problem mit dem "Master für alle". "Warum künftig selbst Lehramtskandidaten der bisherigen Hauptschulen oder der Neuen Mittelschulen ein Masterstudium vorweisen müssen, ist nicht nachzuvollziehen." Er fürchtet, dass diese "mit vielen für ihr Lehramt nicht verwendbaren Inhalten belastet werden", anstatt ihnen Begeisterung für den Beruf zu vermitteln. Eine gemeinsame Ausbildung von AHS- und NMS-Lehrern lehnt die FPÖ ab.

Elementarpädagogen außen vor gelassen

Lob gab es indes von der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) für die "gemeinsame Ausbildung für die gesamte Sekundarstufe". Dies sei "ein erster wichtiger Schritt zu einer gemeinsamen Schule", so Generalsekretär Christoph Huber (Fraktion Engagierter Studierender, FEST). Kritik übte er allerdings daran, dass die Ausbildung der Elementarpädagogen weiter nicht auf tertiärem Niveau stattfindet, außerdem sei der Master für Volksschullehrer mit einem Jahr zu kurz. Die geplanten flächendeckenden Aufnahmeverfahren lehnt die ÖH ebenfalls ab.

Fast uneingeschränktes Lob erntete die Regierung indes vom Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, der vor allem die Aufnahme- und Eignungsverfahren positiv hervorhob. Nun müsse die Reform so rasch wie möglich umgesetzt werden. Außerdem pochte Neumayer auf eine Abstimmung von Lehrerausbildung und Dienstrechtsreform, es dürfe vor allem zu keinem Erschwernis für den Nachwuchs an den HTL und Berufsschulen kommen.

(APA)

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