Starke Unterschiede bei Ganztagsschulen

Starke Unterschiede Ganztagsschulen
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In Wien haben ein Drittel der Pflichtschüler einen Ganztagsplatz, in Tirol sind es nur sechs Prozent.

Im laufenden Schuljahr haben rund 119.000 Schüler an den allgemeinbildenden Pflichtschulen und AHS-Unterstufen einen Platz in einer ganztägigen Schulform - das entspricht einer Betreuungsquote von 17,5 Prozent aller Schüler bis 14 Jahre. Je nach Bundesland und Schultyp gibt es allerdings starke Unterschiede, wie die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) zeigt. Demnach verfügt in Wien ein Drittel der Pflichtschüler über einen Ganztagsplatz, in Tirol sind es dagegen nur sechs Prozent. In der AHS-Unterstufe liegt Vorarlberg mit einer Quote von 86 Prozent an der Spitze, Schlusslicht ist das Burgenland mit zehn Prozent. (Allerdings: Laut Ministerium gilt auch Mittagsbetreuung als Nachmittagsbetreuung, was den hohen Wert in Vorarlberg erklärt.)

Ganztägige Schulformen umfassen sowohl Schulen mit reiner Nachmittagsbetreuung nach dem Unterricht als auch verschränkte Ganztagsschulen, in denen sich Unterricht und Freizeit abwechseln. An den Pflichtschulen (Volksschulen, Hauptschulen/Neue Mittelschulen, Polytechnische Schulen, Sonderschulen) verfügen knapp 82.000 der 566.000 Schüler über einen ganztägigen Schulplatz. Das ergibt einen Deckungsgrad von 14,5 Prozent. An den AHS-Unterstufen haben rund 37.000 der 112.000 Schüler einen Platz in der schulischen Tagebetreuung (Deckungsgrad: 33,1 Prozent).

Bei den Pflichtschulen liegt Wien mit einer Betreuungsquote von knapp 33 Prozent an der Spitze, das Burgenland kommt auf einen Deckungsgrad von 27 Prozent. Dahinter folgen bereits mit großem Abstand Vorarlberg (17 Prozent), die Steiermark (13 Prozent), Salzburg (elf Prozent), Kärnten und Niederösterreich (je zehn Prozent), Oberösterreich (acht Prozent) und Tirol (sechs Prozent).

Wesentlich höher ist der Versorgungsgrad mit Ganztags-Schulplätzen an den AHS-Unterstufen. Hier liegt Vorarlberg mit 86 Prozent an der Spitze, gefolgt von Wien mit 45 und Salzburg mit 43 Prozent. Tirol liegt bei 30, Niederösterreich bei 26, die Steiermark bei 25 Prozent und Oberösterreich bei 20 Prozent. Die Schlusslichter bilden Kärnten mit 17 und das Burgenland mit zehn Prozent.

Betrachtet man Pflichtschulen und AHS-Unterstufen zusammen, verfügt Wien über die höchste Versorgungsquote mit Ganztagsschulplätzen (36 Prozent). Es folgen Vorarlberg und das Burgenland mit 24 Prozent, Salzburg (16 Prozent), die Steiermark (14 Prozent), Niederösterreich (13 Prozent), Kärnten (elf Prozent) sowie am Schluss Oberösterreich und Tirol (je neun Prozent).

Bis 2014/15 sollen 26.000 neue Ganztags-Plätze geschaffen werden. Dafür stehen 80 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung. Laut Regierungsbeschluss sollen anschließend bis 2018 die Mittel verdoppelt werden, um bis 2019/20 dann auf rund 200.000 Plätze zu kommen.

(APA)

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