Häupl: Gesamtschule ist "conditio sine qua non"

Haeupl Gesamtschule conditio sine
Haeupl Gesamtschule conditio sine
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Für Wiens Bürgermeister ist eine gemeinsame Schule eine Bedingung, ohne die es nicht geht. Nach seinem Wunsch sollte sie außerdem ganztägig sein.

Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteichef Michael Häupl hat am Samstag beim Wiener SPÖ-Parteitag klargestellt, dass die SPÖ auf der Einführung der Gesamtschule beharren wird: "Die gemeinsame Schule, tunlichst in Ganztagsform, ist eine conditio sine qua non."

An einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen führt laut Häupl kein Weg vorbei: "Modernere Christdemokraten, aber auch andere, die Industriellenvereinigung zum Beispiel, haben das durchaus bereits erkannt. Mit der Struktur aus dem 19. Jahrhundert kann man Kinder nicht ausbilden."

"Ein bestimmter Lehrerkreis im Fokus"

Er könne daher nicht verstehen, wie sich eine ganze Partei von "älteren Herren" in der Gewerkschaft in Geiselhaft nehmen lasse: "Vielleicht liegt es daran, dass man einen unterschiedlichen Zugang hat: Wir sind der Meinung, Schule ist für Kinder da. Dort steht ein bestimmter Lehrerkreis im Fokus."

Mit dieser conditio sine qua non dürfte die SPÖ bei der ÖVP auf Granit beißen: Die Parteiführung sprach sich in der Vergangenheit stets gegen eine Gesamtschule aus, auch wenn einzelne Stimmen (wie etwa Beatrix Karl als Wissenschaftsministerin) sich dafür aussprachen, diese Position zu überdenken.

Die Wiener FPÖ-Spitze Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus zeigte sich aufgrund von Häupls Aussagen besorgt: Sie befürchtete mit der Einführung der Gesamtschule ein "weiteres Absinken des Bildungsniveaus" in Wien. Schon jetzt seien durch "jahrzehntelanges Versagen" der SPÖ in Einwanderungs- und Integrationspolitik "strukturelle Defizite" geschaffen worden.

(APA/Red.)

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