Gleitzeit an Linzer Schule vorerst gestoppt

Gleitzeit als Schulversuch könnte im Herbst folgen
Gleitzeit als Schulversuch könnte im Herbst folgen(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Für Gleitzeitmodelle in der Schule gibt es derzeit noch keine rechtliche Grundlage. Aber ab Herbst will eine Linzer Schule den Antrag auf einen Schulversuch stellen.

Das Projekt einer Gleitzeit in der Praxismittelschule der diözesanen pädagogischen Hochschule in Linz ist vorerst gestoppt. Weil es dafür keine Gesetzesgrundlage gab, hat das Unterrichtsministerium die Schule hingewiesen, einen "gesetzeskonformen Zustand" herzustellen. Die Schule hat nun die Möglichkeit genützt, den Antrag auf einen Schulversuch ab Herbst zu stellen.

Wer zu spät kommt muss länger bleiben

Für die Schüler der 3a-Klasse galt zunächst: Wer am Montag früher kommt, kann früher gehen. Sie sollten damit zu mehr Selbstständigkeit erzogen werden und ihre Lernmotivation sollte gesteigert werden. Konkret konnten die Schüler bis zu 20 Minuten früher mit dem Unterricht beginnen - also bereits um 7.35 statt wie üblich um 7.55 Uhr. Oder sie erschienen wahlweise erst um 8.15 Uhr, also um bis zu 20 Minuten nach dem regulären Unterrichtsstart. Das hatte allerdings Konsequenzen: Wer später kam, musste am Nachmittag länger bleiben. Für die Frühaufsteher gab es einen besonderen Anreiz: Sie konnten sich ihr Zeitguthaben ansparen und dafür in der letzten Schulwoche vor den Semesterferien bis zu einem Tag zuhause bleiben.

Selbständiges Arbeiten

Möglich ist das Modell der Gleitzeit, weil die Schüler in der ersten und letzten Stunde am Montag in Mathematik und Geschichte selbstständig nach Lernplänen arbeiten. Die Eltern stehen hinter dem Projekt, ebenso wie die Lehrer: Sie blieben freiwillig länger da.

Nachdem das Projekt aber durch die Medien einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde, kam die "Aufforderung" des Ministeriums, es zu stoppen. "Das ist völlig emotionslos erfolgt. Wenn Juristen feststellen, dass das von der Gesetzeslage abweicht, dann ist das so", sagte die Leiterin der Schule Ulrike Lischka dazu. Aber das Herzblut aller Beteiligten hänge daran und man habe gute Erfahrungen gemacht. Deshalb sei fristgerecht ein Antrag auf einen Schulversuch mit Gleitzeit für zwei Klassen an jeweils einen Tag pro Woche gestellt worden. Entschieden habe das Ministerium noch nicht. Sollte er bewilligt werden, seien die Auswirkungen der Gleitzeit anzuschauen und zu evaluieren.

(APA)

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