Ideen für mehr Sprachen in der Schule stoßen auf Kritik

Ideen fuer mehr Sprachen
Ideen fuer mehr Sprachen(c) Clemens Fabry
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Experten stellen die Mehrsprachigkeit an Schulen zur Diskussion. Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) pocht auf Deutsch.

Wien/Apa. Überlegungen der Stadt Wien, wie man Mehrsprachigkeit an Schulen fördern kann, stoßen auf Kritik der ÖVP. Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz thematisierte zu Pfingsten ein Konzept, das vom Wiener „forum wien. welt. offen“ erarbeitet wurde – einer Expertengruppe, die an die Stelle der Zuwanderungskommission der Stadt getreten ist. Darin werden Konzepte für ein „multilingual orientiertes Bildungskonzept“ formuliert. Kurz meint dagegen, Deutsch habe „Priorität“.

SPÖ-Stadträtin Sandra Frauenberger konterte: Deutsch habe im Wiener Integrationskonzept einen „hohen Stellenwert“, man müsse aber „Mehrsprachigkeit als Chance begreifen“. Das Forum selbst sprach vorerst nur von einer „Diskussionsgrundlage“. Diese beinhaltet unter anderem eine Aufwertung der Herkunftssprachen, etwa durch bilinguale Klassen. Auch eine „Weiterbildungsoffensive Mehrsprachigkeit“ wird angedacht sowie „Grätzelpartnerschaften“ für Schulen, die verstärkte Ausbildung von mehrsprachigem Lehrpersonal ab der Kindergartenstufe oder Studienaufenthalte von Lehrern und Lehrerinnen in den wichtigsten Herkunftsländern.

Laut Kurz sei Mehrsprachigkeit „im späteren Berufsleben“ zwar von Vorteil, „aber niemals in dem Sinn, dass sie Deutsch ersetzt“. Deutsch sei eben „Amts- und Umgangssprache in Österreich“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.05.2013)

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