Team Stronach: Jeder soll ins Gymnasium dürfen

Team Stronach Jeder soll
Team Stronach Jeder soll(c) APA (ROBERT JAEGER)
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Klubobmann Robert Lugar wünscht sich, dass künftig die Leistung der Lehrer gemessen wird. Die Noten als Hürde für das Gymnasium sollen fallen.

Bisher hielt sich das Team Stronach mit bildungspolitischen Entwürfen zurück. Während SPÖ und ÖVP seit Jahrzehnten über die Einführung einer Gesamtschule streiten, überraschte Frank Stronach noch vor wenigen Wochen mit seinem Unverständnis ob dieser Frage. Im Gespräch mit DiePresse.com stellte Klubobmann Robert Lugar nun einige Positionen klar.

"Man brächte nur noch einen Schultyp"

Innerhalb der Schulen sollte es eine starke Differenzierung nach Leistung in einzelnen Bereichen geben. Der Unterricht sollte modulartig stattfinden. Eine Unterteilung in Hauptschule bzw Neue Mittelschule und Gymnasium wäre damit nicht mehr notwendig: "Da bräuchte man dann nur noch einen Schultyp", sagt Lugar.

»Jeder soll auf jede Schule dürfen.«

Team Stronach Klubobmann Robert Lugar

Dass nur Schüler mit guten Noten ins Gymnasium dürfen, hält der Klubobmann ohnehin für ein Problem, da Schüler sich nicht gleich schnell entwickeln würden. Wenn die Hürden für das Gymnasium fallen würden, dürfte sich die Diskussion um Schultypen erübrigen.

Problemlehrer dürfen nicht unterrichten

Die Partei wünscht sich "totale Autonomie" für die Schulen. So sollten Direktoren sich ihre Lehrer aussuchen können - und diese aus den Klassenzimmern nehmen, falls sich herausstellt, dass sie ungeeignet sind. Der Klubobmann spricht davon, dass etwa fünf Prozent der Pädagogen "Problemlehrer" seien, die nicht mehr unterrichten dürften. Platz für sie könnte es in der Verwaltung geben.

Zweimal im Jahr sollte es deshalb einen Test geben, bei dem gemessen wird, auf welchem Stand die Schüler sind. Wenn ein Lehrer durchgängig schlechtere Ergebnisse in seinen Klassen habe, müssten Konsequenzen folgen.

Geld an Schulen flexibel verteilen

Nicht nur personell, auch finanziell soll das Schulsystem flexibler gestaltet werden: Brennpunktschulen sollten mehr Geld bekommen als eine AHS in guter Lage: "Eine Schule im zehnten Wiener Gemeindebezirk hat mehr finanziellen Aufwand als ein Gymnasium in Perchtoldsdorf. Also muss man auch mit den Kosten flexibel umgehen", sagt Lugar. Ziel müsse sein - hier sind sich wohl alle Parteien einig - dass jedes Kind lesen, schreiben und rechnen könne.

Der Lehrermangel könnte durch mehrere Maßnahmen bekämpft werden, denkbar sei eine Mehrarbeit der Lehrer, die aber finanziell abgegolten werden müsse. Außerdem wünscht sich das Team Stronach mehr Ganztagsschulen - allerdings auf freiwilliger Basis. Vorbild für die öffentlichen Schulen sollten prinzipiell die privaten sein.

(rovi)

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