Das Glück entscheidet bei der neuen Zentralmatura

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Dienstag fand die erste Zentralmatura in der Liese-Prokop-Privatschule statt. Auch beim mündlichen Teil hat sich etwas verändert.

Maria Enzersdorf. 24 Kärtchen hält die Direktorin der Liese-Prokop-Privatschule ihrem Schüler, Fabio Rumpler, entgegen. Der sichtlich nervöse Maturant zieht zwei davon – Nummer 18 und Nummer zwei. Damit ist klar: Eines dieser beiden Themen wird er bei der mündlichen Matura behandeln müssen. Nur welches?

Das muss der 18-Jährige nach einem kurzen Blick auf die Themenliste entscheiden – und zwar ohne die konkreten Fragen zu kennen. Fabio entscheidet sich für Nummer zwei. Nach einer 30-minütigen Vorbereitungszeit wird er also Fragen zum Ersten Weltkrieg beantworten müssen.

Nicht nur bei der schriftlichen Reifeprüfung, sondern auch beim mündlichen Teil hat sich durch die Maturareform etwas verändert. Die Fragen bei der mündlichen Matura werden zwar auch jetzt noch von den Lehrern an der Schule erstellt, ihre Auswahl erfolgt jedoch völlig zufällig. Wie das geht, hat die Liese-Prokop-Privatschule für Hochleistungssportler in Maria Enzersdorf gestern, Dienstag, vorgezeigt. Sie ist Österreichs erste Schule, an der die neue Zentralmatura durchgeführt wurde. Dass das an einem durchaus ungewöhnlichen Datum passiert ist, hat damit zu tun, dass die Hochleistungssportler einen Teil der Matura vorziehen und bereits im Herbst machen können. Der umstrittene schriftliche Teil der Matura findet auch für sie im Frühjahr statt.

Für Direktorin Isabella Hilzhofer war die Entscheidung, als eine von nur zwei (übrigens privaten) Schulen schon heuer und nicht erst im nächsten Schuljahr an der neuen Zentralmatura teilzunehmen, nicht allzu schwer: „Die Kollegen hatten sich ohnehin schon eingearbeitet“, so die Direktorin. Und was sagen die Maturanten selbst dazu? „Ich finde die Zentralmatura ganz normal“, bringt es Carl-Mikael Lang auf den Punkt. „Ich hab ja noch nie eine andere gemacht.“ (j.n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.09.2013)

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