Heinisch-Hosek: Klarheit über Matura bis Anfang April

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Können die Aufgaben für die Zentralmatura beim Biefie gehackt werden? Wenn ja, müssten die Lehrer sie wieder selbst ausarbeiten.

Nach dem Wirbel um ungeschützte Schülertest-Daten beim Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) will Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) bis Anfang April Klarheit über das weitere Vorgehen in Sachen Zentralmatura schaffen. Bis dorthin soll von einer auswärtigen Stelle geklärt werden, ob die Beispielaufgaben auch sicher sind, so die Ministerin.

Die komplette Zentralmatura wird an den AHS zwar erst im Frühjahr 2015 verpflichtend eingeführt. An mehr als 90 Prozent der AHS finden aber bereits seit längerem Schulversuche statt, bei denen die schriftlichen Aufgaben zumindest in einem Fach Anfang Mai zentral vom Bifie vorgegeben werden. Darüber hinaus wird heuer an zwei Probeschulen die komplette neue Reifeprüfung erprobt.

Sie habe am Montag einen Brief an alle AHS-Direktoren geschickt, so die Ministerin. Bis zum 4. April soll demzufolge klar sein, dass die Beispiele nicht etwa beim Bifie gehackt werden könnten. Eine Ausschreibung zur Überprüfung der Sicherheit der Matura-Aufgaben erfolge noch diese Woche.

Lehrer müssten Aufgaben selbst ausarbeiten

Sollte das Bifie-System nicht sicher sein, müssten die Lehrer die Aufgaben wieder selbst ausarbeiten - das wolle sie aber vermeiden. "Die Schulen haben trainiert darauf, es geht auch nicht um eine Abfrage von Daten", so Heinisch-Hosek. Lediglich die Maturabeispiele würden zentral vorgegeben, die Arbeiten würden dann ohnehin von den Lehrern an den Schulen korrigiert werden.

Alle anderen über das Bifie laufenden Schülertests, bei denen Daten gesammelt werden, lässt Heinisch-Hosek wie angekündigt einer umfangreicheren Prüfung unterziehen. Das betrifft etwa die Bildungsstandard-Erhebungen und Studien wie PISA, TIMSS und PIRLS. Diese werde eher nicht in zwei Monaten abgehandelt sein. Deshalb wackelt auch die für Mai geplante Überprüfung der Bildungsstandards im Fach Deutsch. "Ich traue mich nicht zu sagen, die finden statt."

Ganz grundsätzlich wehrt sich die Ministerin gegen eine Veröffentlichung der kompletten Schulergebnisse der Standard-Tests: "Das war nie als Vergleichsinstrument gedacht und soll es auch nicht werden." Es solle durchaus Wettbewerb innerhalb eines Schulstandorts geben, indem man Lehrern als Instrument der Schulentwicklung Feedback über ihre Klassenergebnisse gibt. "Ich will aber keine Konkurrenz zwischen Gegenden, wo es im Moment nicht so klappt, mit anderen." Im Extremfall könne das dazu führen, dass Schulen aufgrund schlechter Ergebnisse geschlossen werden müssen.

(APA)

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