Zentralmatura findet wie geplant statt

Zentralmatura findet wie geplant statt
Zentralmatura findet wie geplant stattAPA/HERBERT NEUBAUER
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Beim Sicherheitscheck wurden zwar Mängel entdeckt, aber sofort behoben. Das BIFIE darf die Zentralmatura nun fix durchführen.

Nun ist es fix: Die Zentralmatura wird heuer wie geplant stattfinden. Das hat Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) heute vor Journalisten verkündet. Damit können die rund 400 betroffenen Schulen, die zumindest teilweise an der Zentralmatura teilnehmen, die Vorbereitungen normal fortführen.

Der Sicherheitscheck von TÜV Austria hat gezeigt, dass "nun kein erhöhtes Sicherheitsrisiko mehr besteht", so die Ministerin, die nach dem Bekanntwerden des Datenlecks eine umfassende Sicherheitsüberprüfung veranlasst hat. Es seien bei der Überprüfung zwar tatsächlich "Sicherheitsmängel zum Vorschein" gekommen, diese habe man aber schnell behoben, erklärt die Ministerin.

Beim Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) seien sehr viele Best-Practice-Sicherheitsmaßnahmen vorhanden, man habe aber auch gewisse Risiken entdeckt, sagt auch Harald Montenegro vom TÜV. Diese seien allerdings unmittelbar geschlossen worden bzw. passiere das gerade.

"Ende des Jahres wird Zahltag sein"

An der Entscheidung, alle anderen Tests zu stoppen, ändert das Ganze aber nichts. Denn als nächster Schritt wird von Bildungsministerium und BIFIE ein Masterplan für die Überprüfung der gesamten Datensicherheit des Instituts erstellt. Der genaue Umfang soll bis Mai festgelegt werden, kosten soll sie zwischen 200.000 und 400.000 Euro. Erst Ende 2014 soll es ein Ergebnis geben. 

Für das Bifie kündigt Heinisch-Hosek Konsequenzen aus dem Ergebnis der Sicherheitsüberprüfung an. Diese werde u.a. zeigen, ob es in Fragen der Datensicherheit Managementfehler gegeben habe. "Am Ende dieser Prüfung wird dann auch Zahltag sein", sagt die Ministerin im Hinblick auf die Zukunft des BIFIE und dessen Direktoren. Das BIFIE selbst stellt Heinisch-Hosek allerdings nicht in Frage.

Heinisch-Hosek hob hervor, dass der Datenschutzrat gerade allen Ministerien dazu geraten habe, die Datensicherheit in den Ministerien, in ausgegliederten Einheiten wie dem BIFIE und bei externen Vertragspartnern zu überprüfen.

Erleichterung bei Grünen, ÖVP, Schülern

Mit Erleichterung haben Grüne, ÖVP und die ÖVP-nahe Schülerunion auf die Entscheidung Heinisch-Hoseks reagiert. Grünen-Bildungssprecher Harald Walser warf der Ministerin allerdings vor, sie habe mit ihrer "Panikmache um die angebliche Datenunsicherheit" viel Schaden angerichtet. Auch die Schülerunion spricht von einem "holprigen Weg" zur neuen Matura: "Es ist fünf vor zwölf, jetzt muss alles klappen."

Mit ihrem Beharren auf einen Teststopp stößt Heinisch-Hosek weiter auf Unverständnis - unter anderem auch bei den AHS-Direktoren. Die Absage der Bildungsstandard-Überprüfungen sei "durch nichts zu rechtfertigen" und "unverantwortlich, unserer Meinung nach nicht einmal gesetzeskonform".

(j.n./APA)

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