Schweizer wollen Schnüerlischrift abschaffen

(c) bmukk
  • Drucken

Die klassische Schreibschrift kämpft immer mehr um ihre gesellschaftliche Stellung. Die Schweiz will sie nun durch eine "Basisschrift" ersetzen.

Die flüssige Schreibschrift war über lange Zeit ein wichtiger Bestandteile der Lehrpläne. Doch seit immer mehr getippt und immer weniger per Hand geschrieben wird, gibt es in den deutschsprachigen Ländern Diskussionen um die Frage, ob sie für Schüler zum Pflichtprogramm gehören muss.

In Hamburg etwa ist die Schreibschrift kein Pflichtprogramm mehr: Seit 2012 können sie Schulen dort frei entscheiden, ob sie sie verwenden wollen. Andere Bundesländer könnten folgen. Auch in der Schweiz wollen die Mehrheit der Kantone nun gegen die alte "Schnüerlischrift" vorgehen.

Schweizer wollen "Basisschrift"

Die Kantone wollen sich auf eine neue Schrift einigen, die einfacher zu erlernen sein soll, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet. Demnach sprechen sich praktisch alle Kantone für einen so genannte Basisschrift aus, bei der die einzelnen Buchstaben nur noch teilweise zusammengezogen werden. Auch der Lehrerverband ist für diese Mischung aus Druck- und Schreibschrift.

Als Vorteil wird gesehen, dass die Schüler nicht mehr zwei Schriften lernen müssten. Oberstes Ziel soll die Lesbarkeit sein. Doch es gibt auch Kritik: Die Schreibschrift sei bei weitem keine unnötige Belastung für die Schüler, sondern ermögliche erste ein flüssiges Schreiben.

Österreich: Alles bleibt, wie es ist

In Österreich gab es bisher im Unterrichtsministerium keine Bestrebungen, die Schreibschrift abzuschaffen. Die Schreibschrift steht im Lehrplan. "Die Kinder sollen die Schrift sachgerecht ausführen, dabei wird aber darauf geachtet, dass sie sich ein individuelles Schriftbild aneignen können", heißt es aus dem Unterrichtsministerium. "Derzeit gibt es keine Bestrebungen, den Status Quo zu verändern."

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.