77.880 Euro zahlten die Bildungsministerinnen im Vorjahr für Kommunikationsberatung.
Wien. Wie bei der Affäre um das Leck bei Schülerdaten macht Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) nun bei den angekündigten Kürzungen im Bildungsbereich in der öffentlichen Darstellung keine gute Figur. Dabei ist das Ministerium durchaus bereit, sich bei Kommunikationsaktivitäten beraten zu lassen. Wie aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von FPÖ-Mandatar Wendelin Mölzer hervorgeht, haben Heinisch-Hosek beziehungsweise vor allem ihre Vorgängerin Claudia Schmied zwischen Jänner 2013 und Februar 2014 77.880 Euro in Sachen „strategische Kommunikation“ ausgegeben.
Der Empfänger der Summen ist nicht angegeben. Aus früheren Anfragen geht hervor, dass die Agentur Ecker und Partner einen langjährigen Beratungsvertrag hatte. Agenturchef Dietmar Ecker war in den 1990er-Jahren unter anderem Kommunikationsleiter in der SPÖ-Zentrale.
Millionen sind nicht zu holen
Wenn Heinisch-Hosek nun neue Möglichkeiten sucht, die vereinbarten Einsparungen in ihrem Ressort umzusetzen, wird sie wohl auch bei den Ausgaben für Beratungen und Studien fündig werden. Allerdings: Dort ist nur ein sehr kleiner Teil der geforderten 57 Millionen Euro hereinzubringen. Denn wie aus den Angaben der Ministerin hervorgeht, hat das Ressort im vergangenen Jahr insgesamt 165.267 Euro für Studien und Gutachten sowie 192.611 Euro für Beratungskosten ausgegeben.
Die größten Brocken neben der Kommunikationsberatung: ein Konzept für frühe Bildungsschwerpunkte zur Sprachförderung und regelmäßigen Bewegung (66.434 Euro), die Evaluierung ganztägiger Schulformen (34.702) sowie Beratung zum Lehrerdienstrecht (28.155). (maf)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2014)