Ein österreichisches Maturazeugnis in Prag

Das Österreichische Gymnasium bildet seit 1991 tschechische Schüler zweisprachig aus.

In den Jahren, als die Atmosphäre in Prag von der bedrückenden Präsenz der Vergangenheit geprägt war, gleichzeitig aber auch überall eine Aufbruchstimmung zu spüren war, begann sich die Stadt zu verändern. Es entwickelte sich auch eine neue soziale Struktur, zu der auch das Ausbildungssystem gehört. So wurde der Frühling 1991 zur Geburtsstunde einer neuen Bildungseinrichtung in der tschechischen Hauptstadt: Eine Absichtserklärung zur Gründung des Österreichischen Gymnasiums in Prag wurde damals unterzeichnet.

Seit 1993 ist die „Österreichische Schule Prag“ im tschechischen Schulnetz verankert. Zielgruppe sind tschechische Kinder und Jugendliche – derzeit zählt man 184 Schüler. Im Vergleich zu anderen Privatschulen ist das Schulgeld niedrig – pro Schuljahr muss etwa ein tschechisches Durchschnitts-Monatsgehalt bezahlt werden.

Das Österreichische Gymnasium in Prag ist eine bilinguale Schule, deren Unterrichtssprache in allen Fächern der vierjährigen Oberstufe Deutsch ist. Großer Vorteil: Die Schüler können sowohl ein tschechisches als auch ein österreichisches Maturazeugnis erwerben.

Österreich zahlt österreichische Lehrer

Die Finanzierung teilen sich Österreich und Tschechien: Österreichische Lehrkräfte werden als Subventionslehrer durch die Republik Österreich entlohnt. Tägliche Aufwendungen, tschechische Gehälter, die Miete der Gebäude und einige andere Posten sind vom tschechischen Budget zu bestreiten.

Das Niveau der Schule gilt allgemein als hoch. Und auch über die hohe Motivation ihrer Schüler spricht man hier sehr gerne. Neben dem regulären Unterricht, in dem österreichische Kultur und Lebensart vermittelt wird, gibt es für die Schüler aber auch eine Wien-Woche. Denn was man in der Schule lernt, ist eine Sache. Doch so richtig lernt man ein Land nur kennen, indem man es besucht. Auch das gehört dazu in der Österreichischen Schule in Prag.

www.oesp.cz("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2008)

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