BIFIE-Institut: Interims-Chefs fixiert

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Laut "Presse"-Informationen sollen BIFIE-Forscherin Claudia Schreiner und Jürgen Horschinegg aus dem Ministerium die Leitung des angeschlagenen Instituts übernehmen.

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) wird noch heute bekannt geben, wer den bisherigen Direktoren des Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE), die wie geplant am 31.Juli zurücktreten werden, nachfolgen wird. Wie „Die Presse“ schon vorab erfuhr, soll es sich dabei um Claudia Schreiner und Jürgen Horschinegg handeln. Die beiden sollen die BIFIE-Leitung interimistisch übernehmen.

Schreiner ist schon lange am BIFIE tätig und war bislang Leiterin des Departments Bildungsstandards & Internationale Assessments und damit auch mit der PISA-Testung betraut. Horschinegg kommt aus dem Bildungsministerium. Er ist Leiter der Abteilung „Strategie- und Qualitätsentwicklung in der Berufsausbildung“ in der Sektion II des Bildungsministeriums.

"Beide kommen aus dem System"

"Beide ExpertInnen kommen aus dem System und kennen das Bifie sowie die Herausforderungen der Bifie-Reform sehr gut", wird in der schriftlichen Stellungnahme des Unterrichtsressorts betont. Schreiner wird den BIFIE-Standort Salzburg leiten, Horschinegg den in Wien, der den Fokus auf die Zentralmatura hat.

Amtsantritt von Schreiner und Horschineg ist der 1. August. Ihr Vertrag läuft bis 30. Juni 2015, längstens allerdings bis zur Findung einer neuen fixen Leitung des Bifie. Derzeit arbeitet das Ministerium neben einer Reform des Bildungsinstituts an einer Neufassung des Bifie-Gesetzes, das im Laufe des kommenden Jahres vorliegen soll. Wegen des noch geltenden Gesetzes war es auch nicht möglich, nur einen interimistischen Leiter zu benennen.

Fünf Gehälter Abfertigung

Die bisherigen Direktoren Martin Netzer und Christian Wiesner werden, wie mit der Ministerin bereits Mitte Mai vereinbart, am 31.Juli zurücktreten. Offiziell handelt es sich dabei um einen freiwilligen Rücktritt, inoffiziell spricht man von einem Bauernopfer. Die Bildungsministerin habe nach dem Datenleck und den Pannen bei der Zentralmatura Schuldige gesucht, so der Vorwurf. Ihr Vertrag wäre eigentlich noch bis 31. März 2018 gelaufen. Als Abgangsentschädigung bekommen sie jeweils fünf Monatsgehälter.

Den beiden bisherigen Direktoren dürfte selbst in der Rücktrittsvereinbarung keine Verfehlung vorgeworfen werden. Darin heißt es, dass den beiden bisherigen Chefs „weder persönliches Fehlverhalten noch Pflichtverletzungen zur Last gelegt werden können“. Angesichts dieser Aussagen war der Rücktritt auch innerhalb des Aufsichtsrats des BIFIE mehr als umstritten. Schlussendlich hat aber eine knappe Mehrheit des Aufsichtsrats dem Rücktritt zugestimmt.

Berufliche Zukunft gesichert

Die berufliche Zukunft von Netzer und Wiesner ist jedenfalls gesichert. Netzer dürfte wieder ins Bildungsministerium, in dem er schon zuvor arbeitete, zurückkehren. Und Wiesner wird am BIFIE in Salzburg bleiben. Er soll eine neue Organisationseinheit am BIFIE Salzburg aufbauen und leiten. Die neue Abeteilung soll sich künftig mit der Vernetzung des BIFIE mit den Pädagogischen Hochschulen (PH) und den Universitäten im Bereich Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrern beschäftigt.

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