Der junge FPÖ-Kandidat für das Vizepräsidenten-Amt wurde abgelehnt. Nun fordert er im Gegenzug den Abschied von "Sesselklebern".
Die FPÖ will die aufgeladene Diskussion über das Amt des Wiener Stadtschulrats-Vizepräsidenten offensichtlich nicht so schnell beenden. Die Ablehnung des jungen FPÖ-Kandidaten Maximilian Krauss durch den Wiener Bürgermeister sorgte für einiges Aufsehen. Am Anschluss daran wurden Stimmen laut, die forderten, das Vize-Amt gleich ganz zu streichen.
Nun geht der Student und Burschenschafter Maximilian Krauss in die Offensive: Der 21-Jährige hat am Donnerstag die Abschaffung der Funktion des amtsführenden Präsidenten gefordert.
Sein Vorschlag: Die Agenden sollten wieder an den Präsidenten, nämlich Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Häupl (SPÖ),- bzw. an Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) gehen. Dies ist auch eine Spitze an Susanne Brandsteidl (SPÖ): Sie hatte zuletzt betont, dass sie es für unvorstellbar halte, dass "Rassisten" eine Funktion übernehmen. Würde der Vorschlag umgesetzt, wäre sie ihren Job los.
In Tirol und Vorarlberg eingespart
Ganz ausgeschlossen ist eine Maßnahme nicht: Denn Wien könnte dem Beispiel Tirols und Vorarlbergs folgen, wo die Präsidentenposten quasi eingespart und von den Bildungslandesrätinnen mitübernommen wurden. Wäre das auch in Wien der Fall, würde der Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) zum Zug kommen. Dieser goss aber kein Öl ins Feuer und richtete gleich via "Morgenjournal" aus, dass er kein Interesse an Brandsteidls Job habe.
Zur Vorgeschichte: Krauss hätte auf Wunsch der Freiheitlichen - die als zweitstärkste Wiener Fraktion das Vorschlagsrecht haben - Vizepräsident werden sollen. Bürgermeister Häupl, der formal für die Ernennung zuständig ist, lehnt eine Bestellung des umstrittenen Jung-Politikers jedoch ab. Das Amt kam in Diskussion, denn es bietet formal kaum Zuständigkeiten, kommt dafür aber mit monatlich rund 4500 Euro brutto recht teuer.
Laut Krauss ist es nun "höchst an der Zeit", sich von Sesselklebern, "wie die derzeitige SPÖ-Stadtschulrats-Präsidentin eine ist", zu verabschieden. Der "Postenschacherei" müsse ein Ende gesetzt werden, forderte er.
(APA/Red.)