Schulschwänzen: Tirol weitet SMS-Alarm aus

(c) Clemens Fabry
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Auch in der NMS können Eltern künftig per SMS oder E-Mail informiert werden, wenn das Kind nicht in die Schule kommt.

Dem Schulschwänzen will das Land Tirol mit dem ursprünglich an einer Schule in Wien gestarteten Projekt "SCHUL.Info SMS" entgegenwirken. Die zuständige Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP) kündigte am Freitag in einer Aussendung die Ausweitung des Projektes an. 2013 gab es in Tirol 112 Strafen wegen Verletzung der Schulpflicht. Im ersten Halbjahr 2014 waren es 48.

Kommt ein Kind nicht in die Schule, werden die Eltern via SMS oder E-Mail darüber informiert. Das Projekt, das zunächst für die Polytechnischen Schulen gestartet wurde, wird nun auch für die dritten und vierten Klassen an den Neuen Mittelschulen angeboten.

Palfrader will in der Regierungssitzung kommende Woche entsprechende zusätzliche Mittel beantragen. Die Kosten übernimmt das Land Tirol. Das Service, das in mehreren Sprachen zur Verfügung steht, informiert nicht nur über Absenzen, sondern generell über schulische Aktivitäten wie etwa Impfaktionen.

Fünfstufiges Verfahren bei Schwänzen

Das Bildungsministerium legte gerade eine Statistik zu den Strafen vor, die im vergangenen Schuljahr verhängt wurden. Es zeigt sich: Die meisten Konsequenzen gab es in Wien und - überraschend - in Salzburg. Kaum Strafen wegen Verletzungen der Schulpflicht gibt es dagegen im Burgenland.

Im Jahr 2013 hat der Bund die Höchststrafe für die Verletzung der Schulpflicht von 220 auf 440 Euro erhöht. Bis ein Strafverfahren eingeleitet wird, ist ein fünfstufiges Verfahren vorgesehen. Dieses beinhaltet Gespräche zwischen Pädagogen, Schüler und Eltern, enthält Zielvereinbarungen und bezieht Schulpsychologen und allenfalls die Kinder- und Jugendhilfe mit ein. Wenn all diese Bemühungen nicht fruchten, wird bei der Bezirksverwaltungsbehörde Anzeige erstattet.

(APA)

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