Heinisch-Hosek macht gegen Jihadisten mobil

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Eine Expertengruppe soll herausfinden, was gegen Radikalisierung getan werden kann. Lehrer sollen verdächtige Schüler melden.

Wien. Auch das Bildungsministerium macht nun gegen Jihadisten mobil. Einen entsprechenden Bericht des „Standard“ bestätigte das Büro von Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) gegenüber der „Presse“. Derzeit lässt die Ministerin gerade eine Expertengruppe zusammenstellen, die sich mit der Frage befassen soll, was in der Schule noch getan werden sollte, um der islamistischen Radikalisierung von Schülern entgegen zu wirken und um potenzielle Jihadisten unter den Schülern frühzeitig zu erkennen.

Gefordert sind zunächst besonders die Lehrer: Für sie wird eine eigene Info-Broschüre erstellt. Lehrer sollen mit den Eltern Kontakt aufnehmen, wenn sich Schüler auffällig verhalten. Begründete Verdachtsfälle sollen sie – wie zuletzt von Wiens Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) gefordert – dem Direktor bzw. der Schulaufsicht melden. Diese wiederum werden sich auf den Schulaufsichtskonferenzen mit dem Thema befassen. Jihadismus wird ein eigener Tagesordnungspunkt.

"Nicht sofort das Amt bemühen"

AHS-Lehrergewerkschafter Eckehard Quin hält mehr Information für begrüßenswert. Es sollte ein niederschwelliges Unterstützungsangebot für Lehrer geben. Im Bedarfsfall sollten sie mit Sozialarbeitern arbeiten können und "nicht sofort das Amt bemühen". Wien Stadtschulratspräsidentin forderte die Lehrer dazu auf, mutmaßliche Jihadisten beim Stadtschulrat zu melden. Man könne nicht genau wissen, wer tatsächlich gefährdet ist, sagt Quin. Deshalb sei es in einem ersten Schritt nicht gut, wenn die Schüler sofort "aktenkundig" werden, so der Gewerkschafter.

Der oberste Lehrergewerkschafter Paul Kimberger reagiert verhalten. Die Lehrer seien zwar schon jetzt gut vorbereitet, aber „sie können das Problem nicht alleine lösen“, so Kimberger im Gespräch mit der „Presse“. Polizei und Innenministerium müssten dafür enger mit Schulen zusammenarbeiten.

>>> Zum Bericht des Standard

((red.))

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