Schweden: Schulpflicht auf zwölf Jahre verlängern

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Als Mittel gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit könnten junge Schweden bald zwölf statt wie bisher neun Jahre in die Schule gehen müssen.

Schulpflicht bis zur Matura? Was für viele Schüler ein Albtraum ist, könnte in Schweden bald Realität werden. Sozialdemokraten und Grüne, die derzeit in Stockholm über die Bildung einer Minderheitsregierung verhandeln, wollen die Schulpflicht nämlich von neun auf zwölf Jahre verlängern. Weitere Eckpunkte der geplanten Schulreform sind höhere Lehrerlöhne und eine geringere Klassenschülerzahl.

Mit der verlängerten Schulpflicht wollen die beiden Parteien die im Europa-Vergleich hohe Jugendarbeitslosigkeit in Schweden bekämpfen. Letztere war eines der meist diskutierten Thema im vergangenen Wahlkampf. Weitere zentrale Punkte der geplanten Reform sind die Einführung eines obligatorischen Ethik-Unterrichtsfaches und die Einführung eines verpflichtenden Vorschuljahres.

Der mit der Regierungsbildung beauftragte Chef der Sozialdemokraten, Stefan Löfven, will bis Ende der Woche sowohl ein Kabinett als auch ein gemeinsames Regierungsprogramm vorstellen. Weil die beiden Koalitionspartner zusammen nur 138 der insgesamt 349 Abgeordneten im Riksdagen stellen und damit keine eigene Mehrheit besitzen, benötigt die künftige Regierung die Duldung durch andere Parteien. Die abgewählte Bürgerallianz hat bereits angekündigt, dafür bereit zu sein.

Damit soll verhindert werden, dass den rechtspopulistischen und von den anderen Parteien im Parlament in Stockholm geächteten Schwedendemokraten eine gewichtige Rolle bei der Verabschiedung von Gesetzen zukommt.

(APA)

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